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Ausgabe 133-1/2013

FRANKENWEENIE

Bild: FRANKENWEENIE
© Walt Disney Pictures

Produktion: – Walt Disney Motion Pictures; USA 2012 – Regie: Tim Burton – Buch: John August, nach einer Vorlage von Tim Burton und Leonard Ripps – Kamera: Peter Sorg – Schnitt: Chris Lebenzon, Mark Solomon – Musik: Danny Elfman – Länge: 87 Min. – s/w , 3D – FSK: ab 12 – Verleih: Walt Disney – Altersempfehlung: ab 10 J. in Begleitung von Eltern

Victor leidet sehr unter dem Verlust seines Hundes Sparky, der bei einem Autounfall ums Leben kam. Als er im Physikunterricht lernt, dass mit Elektrizität die Muskeln toter Frösche wiederbelebt werden können, schöpft er neue Hoffnung. Kurzerhand nutzt der einfallsreiche junge Wissenschaftler das nächste Gewitter, um Sparky wieder aus dem Reich der Toten ins Leben zurückzuholen. Und siehe da: Sein Experiment ist von Erfolg gekrönt. Sparky bellt wieder! Aber Victor weiß, dass dies sein Geheimnis bleiben muss. Dummerweise kommt ihm jedoch ausgerechnet sein Klassenkamerad Edgar auf die Schliche – und sorgt schließlich dafür, dass auch andere Kinder davon erfahren. Immer mehr Schüler versuchen nun, ihre verstorbenen Haustiere zu reanimieren. Mit fatalen Folgen: Die Tiere verwandeln sich in Monster.

"Frankenweenie" ist ein Film der Kontraste in jeder Hinsicht: Er wurde in altmodischem Schwarzweiß gedreht. Und in aktueller 3D-Technik. Er erzählt eine Geschichte über Monster und den Tod. Und zwar als klassische Stop-Motion-Animation. Wie aus der Zeit gefallen wirkt er dadurch – und auch sehr modern. Doch vor allem provoziert er die Frage: An welche Zielgruppe richtet er sich eigentlich?

In erster Linie ist "Frankenweenie" ein typischer Tim Burton-Film geworden: eine Geschichte mit morbidem Grundton, in der die Realität sehr düster aussieht und die Grenzen zwischen Leben und Tod aufgehoben werden. Mit großer Freude am Zitat zeigt Burton die Folgen der Experimente der Kinder und verneigt sich vor den alten Horrorfilmen der 1940er-Jahre und klassischen Filmmonstern von Frankenstein bis Godzilla. Der Charme der animierten Puppen verbindet sich dabei mit unheimlichen Szenen. Vor allem die Nebenfiguren – wie etwa Victors buckliger Klassenkamerad – sind dermaßen schräg angelegt, dass man sich schnell vor ihnen gruselt. Und doch steht mit Victor selbst ein überaus sympathischer Junge im Mittelpunkt, der zur Identifikation einlädt. Geradezu behaglich wirkt seine Familie, in der alles in Ordnung ist. Sie ist ein Ort der Sicherheit in einer Welt, die irgendwie seltsam ist. Nur allzu nachvollziehbar ist daher seine Trauer, als Sparky überfahren und ihm sein bester Freund genommen wird. Burton macht sich nie über Victor lustig, sondern nimmt ihn sehr ernst. Victor lässt sich nicht unterkriegen. "I can fix that", wiederholt er immer wieder – und behält recht. Dadurch gewinnt der Film eine Tiefe und Aufrichtigkeit, die weit über eine Hommage hinausreicht. "Frankenweenie" ist ein dunkles Märchen, in dem der Tod seine Endgültigkeit verliert.

Bereits einmal hat Burton seine Geschichte verfilmt. Der mittellange Realfilm aus dem Jahr 1984, den er für Disney inszenierte (und der damals auch zu seiner Entlassung führte), wurde von der FSK ab 6 Jahren freigegeben. Für nicht allzu ängstliche Kinder ab zehn Jahren kann auch die mit viel Liebe zum Detail gedrehte Stop-Motion-Variante durch den sympathischen jungen Protagonisten viele Bezugspunkte bieten. Die Begleitung der Eltern wird jedoch vorausgesetzt. Der neue "Frankenweenie" erhielt eine FSK-Freigabe ab 12 Jahren.

Stefan Stiletto

 

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KJK-Ausgabe 133/2013

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