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Ausgabe 133-1/2013

RALPH REICHT’S

Bild: RALPH REICHT’S
© Walt Disney Pictures

WRECK-IT RALPH

Produktion: Walt Disney Animation; USA 2012 – Regie: Rich Moore – Buch: Phil Johnston, Jennifer Lee – Schnitt: William J. Caparella – Musik: Henry Jackman – Länge: 131 Min. – Farbe, 3D – FSK: o. A. – Verleih: DCM – Altersempfehlung: ab 10 J.

Tagein, tagaus dasselbe Spiel: Randale-Ralph macht die Fenster eines Backsteinhauses kaputt – und der kleine Handwerker Felix repariert sie mit seinem magischen Hammer im Nu wieder. Am Ende wird Felix mit einer Medaille ausgezeichnet. Und Ralph landet im Dreck. Kein Wunder, dass ihn niemand leiden kann. Wer will schon mit einem Bösewicht befreundet sein? Aber wie soll Ralph nur unter Beweis stellen, dass er doch eigentlich ganz nett ist? Denn schließlich ist er ja nur eine Spielfigur in dem alten Videospielautomaten "Fix-it-Felix", der in einer Spielhalle steht. Und die Rollen darin sind nun einmal klar verteilt. Weil Ralph aber auch nach Feierabend – also wenn die Spielhalle längst geschlossen ist – von den anderen Figuren gemieden wird, fasst er einen Entschluss. Er verlässt sein vertrautes Spiel, um in einem anderen Game eine Medaille zu gewinnen. Diese soll ihm endlich die Anerkennung bringen, die er verdient. In einem modernen futuristischen Ego-Shooter scheint er sofort an sein Ziel zu gelangen. Doch ebenso schnell kommt ihm die Auszeichnung wieder abhanden. Und so landet Ralph schließlich in einem quietschbunten Autorennspiel in einer im wahrsten Sinne des Wortes zuckersüßen Welt. Ausgerechnet in der vorlauten kleinen Rennfahrerin Vanellope findet er eine unverhoffte Verbündete. Denn wie Ralph ist auch Vanellope eine Außenseiterin: Sie ist ein Programmierfehler und wird deshalb von allen anderen Fahrerinnen nur ausgelacht. Als schließlich ein Virus sämtliche Spiele bedroht, hängt das Schicksal der Spielhallenbewohner von den beiden ungeliebten Figuren ab.

Dazugehören wollen und akzeptiert zu werden, so wie man ist – darum geht es im Kern dieses turbulenten CGI-Animationsfilms, der es versteht, seinen Figuren eine Seele zu geben und ihre Suche nach Anerkennung zugleich in eine charmant-witzige Rahmenhandlung einbettet. Mehr noch als sonst bei hauseigenen Disney-Produktionen der letzten Jahre wird in "Ralph reicht's" der Pixar-Stil spürbar. Kein Wunder, zeichnet doch Pixar-Chef John Lasseter seit 2006 auch als Produzent bei Walt Disney Animation Studios verantwortlich. So stehen nicht Action oder Selbstreferenzialität im Vordergrund, sondern die Sehnsüchte der überaus liebenswerten Figuren. Gerade Ralph, ein grobschlächtiger riesiger Kerl mit großen Händen, nimmt dabei von Anfang an für sich ein – und sein zunächst zum Scheitern verurteilter Versuch, aus seiner Rolle als Schurke auszubrechen, ist im Grunde auch sehr rührend. Mit viel Liebe zum Detail zeigt der Film zudem ganz nebenbei, wie sich Videospiele im Laufe der letzten 30 Jahre verändert haben und verbindet fließend klassische 8-Bit-Arcade-Spiele mit der Ästhetik aktueller Ego-Shooter und Rennspiele. Videospielerfahrene junge Zuschauer werden sich so vor allem in den modernen Game-Welten schnell zu Hause fühlen, während die alte Klötzchengrafik des fiktiven Spiels "Fix-it-Felix" eher fremd – und vor allem sehr komisch – wirkt. Mit seinem Bildwitz bietet "Ralph reicht's" unter der Regie von Rich Moore, der bereits einige der legendären frühen Simpsons-Episoden inszenierte, viele Anknüpfungspunkte für sämtliche Altersgruppen und ist zweifellos ein Highlight unter den zahlreichen 3D-CGI-Animationen des Jahres 2012.

Stefan Stiletto

 

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KJK-Ausgabe 133/2013

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