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Ausgabe 137-1/2014

KARSTEN UND PETRA – BESTE FREUNDE

Bild: KARSTEN UND PETRA – BESTE FREUNDE
© Schlingel Festival

KARSTEN OG PETRA – BLIR BESTEVENNER

Produktion: Cinennord Kidstory; Norwegen 2013 – Regie: Arne Lindtner Næss – Buch: Line Fougner Christensen, nach den Kinderbüchern von To Åge Bringsværd und Anne G. Holt – Kamera: Dániel Garas – Schnitt: Leif Axel Kjeldsen – Musik: Lars Kilevold – Darsteller: Nora Amundsen (Petra), Elias Søvold Simonsen (Karsten), Janne Formoe (Maria), Ivar Nørve (Morfar), Hilde Lyrån (Hilde) u. a. – Länge: 74 Min. – Farbe – Kontakt: Norsk Filminstitutet – Altersempfehlung: ab 5 J.

Ob Schule oder Kindergarten: Der allererste Besuch ist für manche Kinder mit gemischten Gefühlen verbunden. Wie wird es dort ohne den Beistand der Eltern sein und mit welchen anderen Kindern muss man plötzlich zurechtkommen, ob man will oder nicht? Ein Glück für den vierjährigen Karsten, dass er wenigstens seinen mutigen, aber etwas tollpatschigen Stofflöwen mitnehmen darf, der ihn trösten kann. Der Löwe findet seinen Platz im Gang der Kita an einem Kleiderhaken direkt neben einem weißen Plüschkaninchen, das der knapp fünfjährigen Petra gehört. Während sich die beiden Stofftiere im Gang schnell anfreunden, geschieht im Spielzimmer das Gleiche mit dem anfangs etwas schüchternen Karsten und der unkomplizierten Petra, die sich darüber freut, dass auch ein Junge mit ihr spielen möchte.

Nur Petras Freundin Sigrid ist verärgert, denn plötzlich scheint sich Petra nur noch für Karsten zu interessieren. Ganz ähnlich ergeht es Petras Plüschkaninchen, das sich von Petra zurückgesetzt fühlt, als diese sich zu ihrem fünften Geburtstag einen Hund wünscht. Nach einem Besuch im Tierheim kreisen alle ihre Gedanken nur noch um den kranken Hund Bassa, dem sie allzu gerne ein liebevolles neues Zuhause geben möchte. Ein Besuch der Kita bei der Feuerwehr bietet Sigrid die Gelegenheit, sich an Petra zu rächen. Heimlich entwendet sie das Plüschkaninchen und sperrt es im Feuerwehrhaus ein. Ihre Tat, die sie schon bald bereut, führt zu ungeahnten Folgen, in deren Verlauf alle Beteiligten ihre Beziehungen zueinander neu überdenken müssen.

Die Kinderbuchreihe "Karsten og Petra" von Tor Åge Bringsværd und Anne G. Holt hat in den vergangenen 20 Jahren vor allem in Norwegen und Dänemark einen großen Leserkreis gefunden. Sie wurde nun von dem erfahrenen Kinder- und Familienfilmregisseur Arne Lindtner Næss für eine TV-Serie und zugleich als Realfilm mit animierten Sequenzen verfilmt. Denn auch in Norwegen haben Marken und Literaturverfilmungen längst ihren Platz im Kinoangebot gefunden. Besonders gelungen sind in dem schon für Vorschulkinder ohne Vorbehalt empfehlenswerten Film die wiederholt einmontierten Trickfilmsequenzen, die teilweise im Stop-Motion-Verfahren entstanden. Damit werden die Stofftiere der Kinder zum Leben erweckt, die visuell ein Spiegel und sprachlich ein Kommentator der kindlichen Erlebniswelt auf der Realfilmebene sind. Zugleich unterstreichen sie, wie sehr die Kinder noch in ihrer Fantasiewelt befangen sind, etwa wenn gemalte bunte Zeichnungen an den Wänden oder ein auf ein beschlagenes Fenster mit dem Finger gemalter Hund ihr hübsch animiertes Eigenleben entwickeln. Mehrfach wird die gesamte Kita zu einem bunten Abenteuerspielplatz, der jedem Kind geeignete Angebote macht und Befürchtungen und Ängste aller Art eindeutig in ihre Schranken verweist.

Thematisch knüpft der Film mit seiner großen Affinität zu Stofftieren und zu echten Tieren unmittelbar an die Erfahrungswelt der Kinder an. Im Mittelpunkt steht das Thema Freundschaft, zu dem auch Rollenerwartungen, Eifersucht, Streitereien und Wiederversöhnung gehören, wobei auch schwierigere Aspekte wie Petras unkomplizierter Umgang mit dem verstorbenen Vater nicht ausgespart bleiben und sogar der verwitwete und betagte Großvater noch kurzerhand eine neue Lebensgefährtin präsentiert. Es versteht sich bei einem Film für diese Zielgruppe von selbst, dass es trotz emotionaler Spannungsmomente ein Happy End gibt, selbst wenn das für "alte Hasen" dann doch etwas pompös und kitschig sein mag.

Holger Twele

 

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KJK-Ausgabe 137/2014

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