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Ausgabe 138-2/2014

THE WORD

Bild: THE WORD
© Opus Film / Berlinale Generation

OBIETNICA

Produktion: Opus Film, Lodz, in Koproduktion mit SF Film Production, Kopenhagen; Polen / Dänemark 2014 – Regie: Anna Kazejak – Buch: Magnus von Horn, Anna Kazejak – Kamera: Klaudiusz Dwulit – Schnitt: Morten Højbjerg – Musik: Kristian Selin Eidnes Andersen – Darsteller: Eliza Rycembel (Lila), Mateusz Wieclawek (Janek), Magdalena Poplawska (Sylwia), Dawid Ogrodnik (Daniel), Andrzej Chyra (Konrad), Jowita Budnik (Janeks Mutter), Bartosz Topa (Janeks Vater) u. a. – Länge: 97 Min. – Farbe – Weltvertrieb: LevelK, Frederiksberg, Dänemark, Tel.: +45 4844 3072, E-Mail: tine.klint@levelk.dk – Altersempfehlung: ab 14 J.

Kurz vor der Berlinale 2014 fertiggestellt, feierte die polnisch-dänische Koproduktion von Anna Kazejak ihre Weltpremiere bei Generation 14plus. Die 35-jährige Regisseurin, die an der Filmhochschule in ?od? studiert hat, ist in Deutschland keine Unbekannte mehr. 2004 erhielt sie den Hauptpreis des Filmfestivals Cottbus für ihren Kurzfilm "Jeste? Tam" ("Du bist dort"), 2008 wurde ihr Abschlussfilm "Kilka Prostych S?ów" ("A Few Simple Words") beim Internationalen Studentenfilmfestival Sehsüchte in Potsdam als bester Spielfilm ausgezeichnet.

Ihr neuer, auf Tatsachen beruhender Jugendfilm "Obietnica" ist ein tragisch endendes Beziehungsdrama und zugleich ein fesselnder Thriller: Die 14-jährige Lila und ihr ein Jahr älterer Freund Janek sind ein Paar. Beziehungsweise waren es – bis vor drei Wochen. Jeden Tag haben sie sich in der Schule gesehen, zwischendurch gemailt, geskypt und telefoniert. Auch jetzt schreiben sie sich in jeder freien Minute, doch ihre Textmitteilungen sind voller Verzweiflung. Denn Janek hat einen dummen Fehler gemacht, den Lila ihm nicht verzeihen kann. Welchen – erfahren die Zuschauer erst viel, viel später. Am Boden zerstört, bemüht sich Janek um seine Freundin, beschwört immer wieder seine Liebe zu ihr, doch Lila lässt sich nicht erweichen. Zu tief sitzt die Kränkung, zu groß ist die Enttäuschung. Dann aber, am letzten Schultag, lenkt sie ein und gibt Janek eine letzte Chance. Innerhalb von 24 Stunden soll er einen unglaublichen Liebesbeweis als Wiedergutmachung erbringen. Abends auf der Abchlussparty am See geschieht dann das Ungeheuerliche.

Obwohl in einem ruhigen, unaufgeregten Erzählton gestaltet, wird in diesem Film eine atemberaubende Spannung aufgebaut, die bis zur letzten Szene anhält. Lange Zeit wird der Zuschauer im Ungewissen gelassen und erhält so Raum für eigene Spekulationen. Er weiß weder, womit Janek seine Freundin so verletzt hat, noch um welchen Liebesbeweis es sich hier eigentlich handelt. Nur eines wird von Anfang an deutlich: Welche Macht die 14-Jährige über den sensiblen Janek besitzt, wie sie eiskalt und durchgeplant den Jungen Stück für Stück "weichklopft" und seine Verzweiflung ausnutzt, um ihre Rachepläne durchzusetzen.

Das alles zeugt von einem ausgeklügelten Drehbuch, für das die Regisseurin und der schwedische Drehbuchautor und Regisseur Magnus von Horn, der im Übrigen auch die Filmhochschule in ?od?  absolviert hat, verantwortlich zeichnen. Sie suchen nicht vordergründig nach Ursachen für Lilas Verhalten, sondern beschreiben psychologisch genau, wie sich ein Mädchen in solche Rachephantasien hineinsteigert, ohne zu erkennen, dass ihre Unerbittlichkeit die Liebe zerstört. Zugespitzt wird die Geschichte dann vor allem, als der relativ banale Grund für Lilas Enttäuschung und das entsetzliche Ausmaß des Liebesbeweises zu Tage treten. Doch damit nicht genug, werden die Zuschauer am Schluss mit noch einer Steigerung konfrontiert. Denn Lila geht in der Untersuchungshaft ganz fest davon aus, dass Janek die Schuld für die von ihm geforderte Tat ganz allein auf sich nimmt und seine Freundin vor der Strafverfolgung schützt. Was Lila nun aber mit ihrem Leben "in Freiheit" anfängt, bleibt offen. Klar ist allerdings, dass sie mit ihrer Grausamkeit weder die Liebe noch das Glück zurückgewinnen konnte. Für die beiden jungen Hauptdarsteller Eliza Rycembel und Mateusz Wiec?awek von der Schauspielschule in Kraków waren dies gewiss keine einfachen Rollen, zumal sie hier zum ersten Mal für einen Spielfilm vor der Kamera standen. Sie haben ihre Aufgabe mehr als exzellent gemeistert!

Barbara Felsmann

 

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KJK-Ausgabe 138/2014

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