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Ausgabe 66-2/1996

BENJAMIN, DIE TAUBE

BENJAMIN DUFA

Produktion: Baldur Film / Icelandic Film Corp. / Neue Deutsche Film Gesellschaft / Magma Film AB; Island / BRD / Schweden 1995 – Regie: Gisli Snaer Erlingsson – Buch: Fridrik Erlingsson, nach seinem gleichnamigen Roman – Kamera: Sigurdur Sverrir Pálsson – Schnitt: Kerstin Eriksdotter, Gisli Snaer Erlingsson – Musik: Ólafur Gaukur – Darsteller: Sturla Sighvatsson (Benjamin), Gunnar Atli Cauthery (Roland), Sigfús Sturluson (Baldur), Hjörleifur Björnsson (Andreas), Kari Pódarson (Helgi), Gudrún P. Stephensen (Gudlaug) u. a. – Länge: 91 Min. – Farbe – Weltvertrieb: Beta Film, Betastr. 1, D-85774 Unterföhring, Tel. 089 – 99650, Fax 089 – 9956 2703 – Altersempfehlung: ab 10 J.

Mal führt eine Zeitreise einen Teenager der 90er-Jahre in das ausgehende 12. Jahrhundert direkt an den Artus-Hof ("Knightskater" von Michael Gottlieb) und mal entwickelt sich rund um die Saga von König Artus eine Liebesgeschichte ("Der erste Ritter" von Jerry Zucker): Ritter-Geschichten um die Tafelrunde haben derzeit Hochkonjunktur im Kino. Da wundert es nicht, wenn gleich zwei Filme des diesjährigen Berliner Kinderfilmfestes ebenfalls Anleihen bei Artus, Merlin und dem Schwert Excalibur machen: Ganz direkt der Film "Die Kinder der Tafelrunde" von Robert Tinnell und mehr indirekt "Benjamin, die Taube" von Gisli Snaer Erlingsson.

Reykjavik in den 60er-Jahren: Auf dem Spielplatz einer Neubausiedlung sind Benjamin und Andreas die stets streitenden Freunde, die nur der kleine Baldur auseinander bringen kann. Eines Tages zieht Roland Macintosh mit seinen Eltern in der Nachbarschaft ein, und so wird aus dem Trio ein Quartett von Freunden. In ihrem Versteck auf dem Schrottplatz versammeln sich die vier um einen runden Tisch und begründen den Orden der "Heiligen Kreuzfahrer des roten Drachens": Gemeinsam schwören sie den Eid zum Kampf gegen Ungerechtigkeit. Schon bald steht dem Ritterorden die erste Bewährungsprobe bevor: Als das Haus der alten Gudlaug unter mysteriösen Umständen in Flammen aufgeht, droht der alten Frau die Einweisung ins Altersheim. Genau das wollen die jungen Ritter verhindern: Sie starten eine Geldsammlung in der Nachbarschaft, damit ein neues Haus für Gudlaug errichtet werden kann. Der Plan des Ritterordens gelingt, doch nach einem Streit schließt sich Andreas dem gewalttätigen Ritterbund "Schwarze Feder" an. Ihrer Herausforderung zum Kampf verleihen sie mit Baldurs Entführung Nachdruck.

"Benjamin, die Taube" ist der erste große Spielfilm des isländischen Regisseurs Gisli Snaer Erlingsson und entstand nach dem gleichnamigen preisgekrönten Kinderbuch. Das Thema des sensiblen und stimmungsvollen Films ist die Gewalt von Jugendlichen gegenüber Kindern und einer alten Frau; vordergründige Action wird dabei ebenso vermieden wie eine simple Schwarz-Weiß-Zeichnung. Der Terror des Jugendlichen Helgi erklärt sich mit seinem Ausgestoßensein, und auch die Runde der Ritter hat nicht nur edelmütige Mitglieder: Andreas leidet darunter, dass sich seine Eltern ständig streiten und keinerlei Interesse für ihn zeigen, seine Aggressionen lässt er am schwächeren Baldur aus. Bereits der Anfang des Films und Baldurs Träume vom Einhorn verweisen auf das tragische Ende.

Gute Taten, lustige Streiche, aber auch Gewalt und Tod – die aufregende Geschichte eines Sommers voller Freude und Leid.

Manfred Hobsch

 

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KJK-Ausgabe 66/1996

 

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