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Ausgabe 72-4/1997

WIE KLAUT MAN EINEN SCHWAN

Produktion: Opal Filmproduktion / Barmaley Filmproduktion / Atlas-Filmkunst / Luna-Film / Fool-Film; Deutschland / Russland 1996 – Regie und Buch: Nenad Djapic – Kamera: Wladimir Burykin, Arto Melkumjan – Schnitt: Petar Markowic – Musik: Ingo L. Frenzel – Darsteller: Mascha Kapitzkaja, Arto Urwatschew, Jürgen Trott, Denis Serdiukov, Rolan Bykow, Michael Gluskij, Jelena Sanajewa – Länge: 84 Min. – Farbe – FSK: o. A. – Information: OPAL-Filmproduktion GmbH, Mommsenstr. 17, 10629 Berlin, Tel. 030-3245800, Fax 030-3249183 (35mm) – Alterseignung: ab 8 J.

Der zwölfjährige Peter aus Deutschland und sein Vater, der für ein Museum arbeitet, reisen nach St. Petersburg, wo sie gemeinsam das Verkehrsmuseum besuchen. Dort erfährt Peters Vater, dass in einer kleinen Stadt eine alte Dampflokomotive wieder instand gesetzt wird und man mit ihrer Hilfe Transportschwierigkeiten zu meistern versucht. Widerwillig begleitet Peter seinen Vater in das Städtchen. Dort lernen sie den alten Lokführer Timofei, seine zwölfjährige Enkelin Lusja und ihren 16-jährigen Cousin Jura kennen, der als Heizer auf der Dampflok arbeiten soll. Die restaurierte Lokomotive erweist sich zur großen Überraschung der Besucher als ein seltenes Exemplar des Typs "Schwan". Allerdings interessieren sich nicht nur Peters Vater und Timofei für das gute Stück, sondern auch ein Gauner, der sich für den US-Geschäftsmann John Silver ausgibt. Er will die Lok an sich bringen, um sie im Ausland zu verscherbeln. Lusja und Jura wissen, dass die Lok Timofei sehr viel bedeutet, und wollen daher den Verkauf vereiteln, Obwohl Peter nicht glaubt, dass sich die beiden gegen den gerissenen Ganoven behaupten können, hilft er seinen neu gewonnenen Freunden bei der heimlichen Entführung der Dampflok.

Schon 1993 war die deutsch-russische Koproduktion "Wie klaut man einen Schwan" beim Filmfestival "Goldener Spatz" in Gera angekündigt, doch erst 1997 war sie dort im Informationsprogramm tatsächlich zu sehen. Verantwortlich für die vierjährige Verspätung waren zahlreiche Pannen, Zwischenfälle und Probleme bei der Herstellung dieses Abenteuerfilms für Kinder, der zwischen 1992 und 1995 in Russland gedreht wurde. Der Regisseur Nenad Djapic, der 1948 in Jugoslawien geboren wurde und seit 1972 in Berlin lebt, bewies dabei eine Engelsgeduld und eine bewundernswürdige Hartnäckigkeit. Denn gleich mehrfach stand der nicht gerade üppig budgetierte "Schwan" kurz vor dem Ende. An 117 Drehtagen wurden 35.000 Meter Zelluloid belichtet, doch nur 12.000 Meter waren wegen einer schadhaften Kamera, Fehlern im Kopierwerk und Problemen mit der Optik letztlich verwendbar. Zudem brach sich der Darsteller des Timofei bei den Dreharbeiten ein Bein und während des Drehs wurde die Lokomotive, die eine zentrale Rolle in der Story spielt, angezündet, mutmaßlich von einer Mafiabande, die von den Produzenten "Schutzgeld" erpressen wollte. Zum Glück konnte jedoch ein zweites Exemplar der Lok "Schwan" beschafft werden. Wegen der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklung in Russland wurde das Drehbuch mehrmals umgeschrieben.

Aus dem ursprünglich geplanten verspielten und phantasievollen Kinderfilm mit einer Lok, die in den Himmel abheben sollte, wurde so ein turbulenter Kinderkrimi. Kein Wunder, dass Schnitt und Erzählweise in einzelnen Passagen etwas holprig wirken. Ein Massenpublikum wird Djapic, der seit 23 Jahren als Berater, Dramaturg, Autor und Regisseur bei Film- und Theaterproduktionen arbeitet, mit dem vom Schicksal arg gebeutelten "Schwan" wohl nicht erreichen, mehr als bloß eine Festivalaufführung aber hat er schon verdient.

Reinhard Kleber

 

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