Produktion: Filmkameratene A/S / Norsk Film / John M. Jacobsen; Norwegen 1998 – Regie und Buch: Torun Lian – Kamera: Svein Krovel – Schnitt: Trygve Hagen – Musik: Jorn Christensen – Darsteller: Thea Sofie Rusten (Maria), Jan Tore Kristofferson (Jakob), Anneke von der Lippe (Mutter), Kari Simonsen (Großmutter), Bjorn Jenseng (Großvater) u. a. – Länge: 95 Min. – Farbe – Kontakt: Filmkameratene A/S, P.O.Box 6868 St. Olavs plass, N-0130 Oslo, Fax 0047-22332797 – Altersempfehlung: ab 10 J.
Die elfjährige Maria treffen wir zum ersten Mal am Tage der Beerdigung ihres jüngeren Bruders. Pilten – eigentlich Per Kristian – ist nur neun Jahre alt geworden und an Krebs gestorben. Dadurch wurde Marias Leben auf einen Schlag verändert. Während sich ihre Mutter vor Schmerz und Sorgen ganz in sich zurückzieht, versucht ihr Vater verzweifelt das Familienleben aufrechtzuerhalten. Sie verliert also nicht nur ihren Bruder, sondern auch gewissermaßen ihre Mutter. Während der Sommerferien wird Maria zu den Großeltern nach Bergen geschickt. Dort lernt sie Jakob kennen, einen gleichaltrigen, aufgeweckten, ungekünstelten Jungen, der sich besonders für das Gestirn am Himmel interessiert. Mit ihm zusammen erforscht sie die Stadt und gleichzeitig reden die beiden über existenzielle Fragen wie den Sinn des Lebens oder des Todes oder ob es Gott gibt. Maria, die zu Anfang den Tod des Bruders und die dadurch entstandene Familientragödie zu verbergen sucht, findet nach und nach den Weg zurück ins Leben und zur Mutter.
Es handelt sich hier um den ersten abendfüllenden Film der Regisseurin Torun Lian, die allerdings auf viele erfolgreiche Drehbücher ("Frida – Mit dem Herzen in der Hand" dürfte das bekannteste sein) stolz sein kann. Auch das Thema dieses Films hat sie zuerst als Buch veröffentlicht (1994) und dann selbst das Drehbuch daraus entwickelt und schließlich die Regie übernommen. Die Handlung im Film dreht sich hauptsächlich um die beiden Kinder, die Erwachsenen werden mehr oder weniger zu Randfiguren. Und die Kinder, die die anspruchsvollen Rollen gestalten, spielen so natürlich, so echt, als ob sie nie etwas anderes getan hätten. Man muss bedenken, dass sie tiefstes Leid, Verzweiflung und unbeschwerte Daseinsfreude durch Dialog und Körpersprache vermitteln müssen – und beides ist ihnen hervorragend gelungen.
Torun Lian beweist wieder einmal, dass sie ein besonders gutes Gespür für Kinder, für deren Gedanken und Verhalten, hat. Sie kann also nicht nur das Kindergemüt mit den plötzlichen Schwingungen vom Tief ins Hoch auf dem Papier beschreiben, sondern sie vermag auch die junge Thea Sofie Rusten und Jan Tore Kristoffersen so zu führen, dass es für die Zuschauer erlebtes Leben wird. Sie nimmt die Kinder ihres Romans/Films ernst. Leider haben dagegen die Erwachsenen zu wenig Fleisch und Blut bekommen, denn gerade die Reaktion der Mutter, die man auch als ein Versagen der Tochter gegenüber sehen kann, bedeutet viel für Maria. Immer wieder möchte sie wissen, ob die Mutter sie noch lieb habe. Am Ende gewinnt sie die Mutter wieder, das ist jedoch nicht überzeugend und man bleibt mit vielen offenen Fragen zurück.
Aber trotz dieser Einwände möchte ich diesen Film, der in Norwegen der weitaus beste des Jahres 1998 ist, nicht missen. Und ich kann ihn auch sehr empfehlen, auch wenn sich das Grundthema "Tod und Traurigkeit" nicht so verlockend anhört. Es ist ein Film für die Familie geworden, und von dieser Sorte gibt es nicht so viele. Außerdem handelt er vom wirklichen Leben, denn viele haben erlebt, dass ein Platz im Klassenzimmer plötzlich leer steht oder dass ein Familienmitglied an Krebs stirbt. Torun Lian hat uns hier eine Möglichkeit gegeben, darüber zu sprechen. Der Titel "Nur die Wolken bewegen die Sterne" bezieht sich auf Jakobs Interesse für Astronomie, aber auch auf das Interesse der beiden Hauptpersonen für existenzielle Fragen. Ich wünsche dem Film ein großes Publikum!
Renate Svardal
Zu diesem Film siehe auch:
KJK 85-1/2001 - Hintergrund - "Nur Wolken bewegen die Sterne"
NUR WOLKEN BEWEGEN DIE STERNE im Katalog der BJF-Clubfilmothek unseres Online-Partners Bundesverband Jugend und Film e.V.
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