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Ausgabe 31-3/1987

Gespräch mit Stellan Skarsgård

Co-Autor und Hauptdarsteller des Films "Jim und die Piraten"

(Interview zum Film JIM UND DIE PIRATEN)

KJK: 1982 wurden Sie mit dem Silbernen Bären als bester Schauspieler für Ihre Rolle in "Der einfältige Mörder" ausgezeichnet. Damals führte auch schon Hans Alfredsson Regie. Wie lange arbeiten Sie schon zusammen?
Stellan Skarsgård: "Damals begann unsere Zusammenarbeit. Sie war als gemeinsame Erfahrung aber so gut und wichtig, dass wir bereits drei Filme zusammen gedreht haben, und ich hoffe, es kommen noch einige dazu."

In erster Linie sind Sie Schauspieler; diesmal zeichnen Sie auch für das Buch mit verantwortlich ...
"Richtig, bei 'Jim und die Piraten' habe ich auch beim Skript mitgearbeitet. Allerdings habe ich dabei die Schreibmaschine kein einziges Mal angefasst, das hat alles Hans Alfredsson gemacht. Mein Part beschränkte sich darauf, mit ihm gemeinsam Ideen zu entwickeln und zu diskutieren. Für uns beide war es das erste Kinderfilmprojekt."

Und beim ersten Mal gleich ein so gewichtiges Thema wie der Tod ...
"Ja, das war der Wunsch von Hans Alfredsson. Er trug schon lange die Anfangsszene des Films im Kopf, als der Vater im Krankenhaus stirbt und Jim von schweren Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen geplagt wird, weil er nach seiner Meinung nicht rechtzeitig gehandelt und Hilfe geholt hat, er also verantwortlich für den Tod seines Vaters zu sein glaubt. Aus dieser Konstellation hat sich alles weitere entwickelt. Ganz wichtig war uns dabei, dass das Thema nicht so abgründig ernst abgehandelt wird, wie man das aus vielen anderen Filmen kennt. Wir wollten, dass die Zuschauer auch lachen, ihnen das Lachen aber nicht im Hals stecken bleibt, wie beim Schwarzen Humor. Wir finden beide, und haben das auch schon beim 'Einfältigen Mörder' zu zeigen versucht, Humor ist etwas zutiefst Menschliches. Nur wer Humor hat und lachen kann, kann die Menschen wirklich lieben. Er verschafft einem die nötige Distanz, die Welt klarer, abgeklärter zu sehen."

Gab es da eine persönliche Betroffenheit, gerade dieses Thema zu wählen?
"Der Tod ist natürlich immer etwas sehr Persönliches, etwas, mit dem sich auch Kinder bereits sehr früh auseinander setzen, auf ihre eigene Weise. Letztlich behandelt der Film für mich eher das Leben, nicht so sehr den Tod. Eher in dem Sinn: Wie werde ich als Kind mit dem Tod in meinem Alltag fertig, welche Bilder entwerfe ich mir von dem, was Ewigkeit genannt wird, um sie fassbarer und begreifbarer zu machen. Und es ist doch auch eine schöne und lustige Vorstellung, dass man sich als Toter an jeden beliebigen Ort und in jede erdenkliche Zeit versetzen und sich einmischen kann.
Meinem sechsjährigen Sohn gefällt der Film sehr gut und bei ihm kann ich auch am besten nachempfinden, dass der Film und die tiefere Absicht, die wir mit ihm verknüpft haben, auch schon von Kindern diesen Alters verstanden und akzeptiert werden. Im Übrigen hat das auch die Reaktion der Kinder hier in Berlin während der Eröffnung des Kinderfilmfestes bestätigt."

Eigentlich handelt es sich dabei um ein Thema, über das sich auch Erwachsene auseinander setzen sollten.
"Da gibt es allerdings eine gewaltige Scheu. Wir schieben den Tod gerne als Tabu beiseite, das habe ich in Schweden beobachtet, aber ich glaube, hier wird es nicht anders sein. Deswegen verstehe ich unseren Film auch als einen Film für Erwachsene, nicht nur für Kinder."

Können Sie etwas zu den Kosten des Films sagen?
"Umgerechnet hat der Film etwas weniger als drei Millionen Mark gekostet, also eigentlich ein durchschnittliches Budget, für einen Kinderfilm allerdings ziemlich teuer."

"Jim und die Piraten" war Ihr erster Kinderfilm. Gibt es weitere Pläne in dieser Richtung bei Ihnen?
"In diesem Jahr stehen noch verschiedene Filmprojekte an, allerdings ist kein Kinderfilm darunter. Nicht nur für mich, auch für Hans Alfredson war dieser Film das erste Kinderfilmprojekt. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, da ich der Meinung bin, als Schauspieler oder Regisseur ist es notwendig, sich die Kreativität und Phantasie von Kindern zu bewahren, denn als Erwachsener ist man oft schon zu eingefahren in seine Sichtweisen. Ich wurde auch schon gefragt, ob ich nicht gerne mal Regie machen möchte. Diese Vorstellung finde ich sehr reizvoll, nur lässt es meine Zeit im Moment nicht zu."

Das Gespräch führte Thomas Thiel

 

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