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Ausgabe 41-1/1990

DER FLUG DES NAVIGATORS

FLIGHT OF THE NAVIGATOR

Produktion: New Star Entertainment, USA 1986 – Regie: Randal Kleiser – Drehbuch: Michael Burton, Matt McManus – Kamera: James Glennon – Musik: Alan Silvestri – Darsteller: Joey Cramer (David), Veronica Cartwright (Mutter), Cliff de Young (Vater) u. a. – Laufzeit: 85 Min. – Farbe – FSK: ab 6, ffr. – Verleih: atlas film + av (16mm) – Videovertrieb: CBS / Fox Video Germany – Altersempfehlung: ab 6 J.

Der zwölfjährige David Freeman ist ein ganz normaler Junge einer ganz normalen Familie: Er liebt seine Eltern, spielt am liebsten mit seinem Hund Looser und möchte seinen jüngeren Bruder Jeff, diese Nervensäge, am liebsten auf den Mond schießen. Eines Abends ist David noch ein wenig in der Nachbarschaft unterwegs. Looser ist davongelaufen und hört nicht auf sein Rufen. Endlich findet David den Hund, der schnüffelnd vor einem steilen Abhang sitzt. Da rutscht David aus, stürzt hinab und bleibt eine kurze Weile bewusstlos liegen. Wieder aufgewacht, macht er sich schimpfend auf den Heimweg. Looser ist natürlich weg. Vor seinem Elternhaus erwartet David eine Überraschung: Auf sein Klingeln öffnet ihm eine völlig fremde Frau, die dort angeblich schon seit Jahren mit ihrem Mann lebt! Die Polizei findet schließlich heraus, dass David seit acht Jahren als vermisst gilt und seine Eltern umgezogen sind. Das Wiedersehen mit den Eltern bringt ihm den nächsten Schrecken: Sie sind älter geworden, und sein Bruder Jeff ist ein fast erwachsener Mann!

Die NASA wird aufmerksam, als sie von Davids Schicksal erfährt. Ein in acht Jahren nicht gealtertes Kind, dem auch jede Erinnerung an die vergangenen Jahre fehlt, muss wissenschaftlich untersucht werden. Zögernd stimmen David und seine Eltern den Tests zu. Im Testlaboratorium hört David immer wieder eine merkwürdige Stimme, die ihn "Navigator" nennt und um Hilfe ruft. Die Untersuchungen ergeben Erstaunliches: An einen Computer angeschlossen, übermittelt Davids Gehirn Daten über Sternenkarten fremder Galaxien, über Raumschiffe und technische Einzelheiten, die der NASA völlig fremd sind. Normal gefragt, erinnert sich David jedoch an nichts. Für die NASA wird er immer interessanter. Sein Schicksal könnte im Zusammenhang mit dem UFO stehen, das vor kurzem über den USA abstürzte. Davids Geduld aber ist am Ende, zumal ihn die Stimme immer dringlicher ruft. Er flieht und findet das UFO. Was die NASA nicht geschafft hatte, gelingt ihm: Das Raumschiff öffnet sich, und die Stimme lädt ihn ein, an Bord zu kommen: "Willkommen, Navigator". Sie gehört Max, einem gestörten Roboter, der Heimweh hat nach seinem Stern. Mit David als intelligentem Medium kann Max wieder fliegen, und beide unternehmen eine fantastische Reise. Zum Dank bringt Max den Jungen in seine ursprüngliche Zeit und zu seinen Eltern zurück und macht sich dann auf den Weg in seine galaktische Heimat.

Das ist einmal ein Science-Fiction-Fantasy-Film, dem der verbissene Ernst vieler anderer Erzeugnisse dieses Genres fehlt. Er ist unterhaltsam, spannend und nimmt das ganze wissenschaftliche Brimborium des Raumzeitalters ironisch auf die Schippe. Aber er hat auch noch andere unaufdringliche Qualitäten: Er befriedigt kindliche Abenteuersehnsüchte und Geborgenheitswünsche, ohne sie zu überreizen. Sein Klima ist heiter und auf angenehme Weise emotional – Werte, die ihn in eine Reihe stellen mit früheren Beispielen der Gattung ("E.T.", "Zurück in die Zukunft"). Die wunderbare UFO-Technik funktioniert zwar hervorragend, aber sie bleibt stets als Fiktion erkennbar und wird nicht zum Selbstzweck der Dramaturgie. Die Zwiegespräche zwischen David und dem liebenswerten reaktivierten Bordcomputer sind voller witziger Anspielungen auf den modernen Way of Life und auf die elektronische Hörigkeit vieler Zeitgenossen. "Der Flug des Navigators" ist ein Film, der auf unverkrampfte Art und Weise Spaß macht, ohne dass hinterher das Gefühl entsteht, sich den Appetit verdorben zu haben.

Bernt Lindner

 

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