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Ausgabe 43-3/1990

DIE SCHATZINSEL

TREASURE ISLAND

Produktion: Turner Pictures, USA 1989/90 – Regie: Fraser C. Heston – Drehbuch: Fraser C. Heston, nach dem Roman von Robert Louis Stevenson (1883) – Kamera: Robert Steadman – Schnitt: Eric Boyd-Perkins – Musik: Paddy Maloney, The Chieftains – Darsteller: Christian Bale (Jim Hawkins), Charlton Heston (Long John Silver), Julian Glover (Dr. Livsey), Oliver Reed (Billy Bones), Christopher Lee (Blind Pew) – Laufzeit: 131 Min. – Farbe – FSK: ab 12, ffr. – Verleih: Warner Bros. Film (35mm)

Es ist gar nicht nachzuhalten, wie oft Stevensons klassischer Abenteuerroman als Grundlage für einen Film gedient hat. Neben den ausgewiesenen Kino-Adaptionen (1920 von Maurice Tourneur, 1934 von Victor Fleming und 1950 als Disneys erster Realfilm von Byron Haskin) und verschiedenen TV-Versionen gibt es unzählige Streifen, die die Story unverblümt plündern – mal mit und mal ohne Quellenangabe im Vorspann. Letztes Beispiel ist Antonio Margheritis "Space Pirates" (BRD/Italien 1987), der Anthony Quinn und Klaus Löwitsch auf der Suche nach Flints Schatz kurzerhand in den Weltraum schießt. Fraser C. Heston bereichert die Serie um ein ansehnliches, weitgehend werkgetreues Stück Abenteuerkino, das 131 unterhaltsame Minuten, aber darüber hinaus nichts Neues beschert.

Auf der Haben-Seite: Besetzung, Ausstattung und Musik. Charlton Heston als einbeiniger Silver und Christian Bale (der die Hauptrolle in Spielbergs "Das Reich der Sonne" und die des Yum Yum in Grammatikovs Lindgren-Verfilmung "Mio mein Mio" spielte) als Jim lassen keine Wünsche übrig. Das gilt auch für Oliver Reed in der Rolle des stets nach Rum brüllenden Käpt'n Bones und Christopher Lee, der als unheimlicher Blinder dem Käpt'n das Todesurteil seiner ehemaligen Kameraden überbringt. Leider überleben beide die ersten 20 Minuten des Films nicht und lassen Heston und Bale mit den übrigen, manchmal etwas farblosen Protagonisten allein.

Die ausgefeilte Ausstattung und der romantisch-folkloristische Soundtrack der Chieftains sind schlichtweg herrlich. Aber sie haben es oft schwer, die Atmosphäre zu schaffen, in der Abenteuerlust und Fernweh gedeihen. Was nämlich an Natur und Landschaft geboten wird, angefangen bei der Seereise bis hin zur Schatzinsel selbst, bleibt unbefriedigend, so als hätte die Produktion die Schauplätze nach einem Katalog ausgesucht, der vor Ort nicht hielt, was er versprach. Was hier fehlt, tat Regisseur Fraser C. Heston speziell bei den Effekten zu viel. Statt etwa auf Christopher Lees dämonische Ausstrahlung zu vertrauen, führt ihn die Kamera in einer übertriebenen, zum bitteren Ende des Piraten blutüberströmten Maske vor.

Kurz gesagt: Ein Film über ein großes Abenteuer, aber kein großer Abenteuerfilm.

Albert Schwarzer

 

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KJK-Ausgabe 43/1990

 

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