UdSSR 1986 – Produktion: Zentrales Studio für Kinder- und Jugendfilme Maxim Gorki, Moskau – Regie: Nataliya Bondartchuk – Buch: Yuri Nagibin, Nataliya Bondartchuk – Kamera: Alexander Filatow – Musik: Boris Petrow – Darsteller: Vanya Burkiyaev (Bambi als Kind), Nataliya Bondartchuk (Bambis Mutter), Maris Liepa (Bambis Vater), Katya Lydyeva (Die junge Falina), Maxim Shalyidev (Gobo) – 74 Min. – Farbe – FSK: o. A.
Es war einmal im fernen Feuerland hinter der grauen Nebelwand: Hier – weiß der einführende Erzähler zu berichten – herrschen noch Frieden und Harmonie unter den Tieren des Waldes. An einem schönen Frühlingstag kommt der junge Bambi zur Welt, ein kleiner Hirsch, der unter der Anleitung seiner liebevollen Mutter die Waldtiere und seine Umgebung kennen und lieben lernt. Von nun an folgt die Geschichte in etwa dem, was der (westliche) Zuschauer aus dem gleichnamigen Disney-Zeichentrickfilm bereits kennt. Seine ersten Erfahrungen mit anderen Tieren, etwa den frechen Eichhörnchen oder der verschmitzten Eule, aber auch seinen mächtigen Vater, den Leithirsch Karus. Bambi macht aber auch leidvolle Erfahrungen mit der Blutgier der Menschen, der vor seinen Augen erst ein Schwan zum Opfer fällt und dann sogar seine eigene Mutter. Aber nach dem harten Winter kommt auch wieder der Frühling: Bambi ist erwachsen geworden und muss nun mit dem Leithirsch um seine Liebe, die schöne Falina kämpfen.
Natalja Bondartchuk wählte für diese Realversion des bekannten Stoffes ein ungewöhnliches Verfahren, mit dem sie jedoch leider gescheitert ist. Denn damit die Zuschauer der Geschichte besser folgen können, lässt sie die Tiere immer wieder menschliche Gestalt annehmen. Das ist jedoch eher kontraproduktiv, denn gerade hat man sich an sprechende Tiere gewöhnt, da verwandeln sie sich in menschliche Gestalten, die sich aber nun wie Tiere verhalten sollen. Das Ergebnis ist ein unbefriedigender Bastard; nicht Fisch noch Fleisch, auch wenn das natürliche Spiel der Darsteller und ihre artistischen Fähigkeiten über manches hinwegtrösten. Es wäre besser gewesen, sie hätte sich für eine Variante entschieden, das hätte dem Film zu mehr Konsequenz und Überzeugungskraft verholfen. Es ist aber nicht nur dieser formale Mangel, der einen verstört. Viel ärgerlicher ist die schon fast kleinbürgerlich-idyllische Naturauffassung, die hier immer wieder durchbricht. Da wird Natur als harmonisches Idyll, fast ohne Leid gezeigt; nur der Mensch bringt Tod und Gewalt in die Szenerie. So werden wir Zeuge, wie Bambi sieht, dass ein Iltis eine Maus fängt, nur den Akt des Jagens und Tötens selbst bekommen wir nicht zu Gesicht. Er könnte ja die Idylle stören.
Hinzu kommt, dass der Film über weite Strecken so gut wie keine Handlung zu bieten hat; stattdessen ergeht er sich in allerdings überaus atmosphärischen und überzeugenden Natur- und Tieraufnahmen, so die Tiere nicht gerade wieder als Menschen erscheinen. Erst mit dem Auftritt der Jäger, die wir nie zu Gesicht bekommen, kommt so etwas wie Dramatik und Spannung ins Geschehen. Der allwissende pädagogische Erzähler gibt der Geschichte dann vollends den Rest. Denn wer Kindern die Natur und deren Faszination näher bringen will, der sollte lieber einen gut gemachten Naturdokumentarfilm drehen oder eben einen Kinderfilm, in dem (wie es sich ja bei diesem Stoff anbietet) ausschließlich Tiere – dann aber auch in ihrer wirklichen Gestalt – auftreten.
Die blutleere – über weite Strecken wie abgelesen wirkende – Synchronisation tut dann das ihre, um einem die wenigen schönen Momente des Films noch zu verleiden. Ein als (allerdings gescheitertes) Experiment interessanter Kinderfilm voller hehrer Absichten, der seinem Publikum außer schönen Naturbildern zu wenig zu bieten hat.
Lutz Gräfe
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