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Ausgabe 83-3/2000

DAS GEHEIMNIS DES MR. RICE

MR. RICE'S SECRET

Produktion: New City Productions; Kanada 1999 – Regie: Nicholas Kendall – Buch: J. H. Wyman – Kamera: Gregory Middleton – Schnitt: Ron E. Yoshida – Musik: Simon Kendall, Al Rodger – Darsteller: David Bowie (Mr. Rice), Bill Switzer (Owen Walters), Teryl Rothery (Marilyn Walters), Garwin Sanford (Stan Walters) u. a. – Länge: 92 Min. – Farbe – Weltvertrieb: Horizon / New City Distribution, 200-1620 W 8th Ave., Vancouver, B.C. V6J 1V4, Canada, Tel. 001-604-732 7677, Fax 001-604-732 7693 – Altersempfehlung: ab 10 J.

Der zwölfjährige Owen musste schon so manchen Schicksalsschlag hinnehmen. Aber als der geheimnisvolle Nachbar Mr. Rice stirbt, verliert der abenteuerlustige Junge einen wirklichen Freund. Owen leidet an Krebs, einer Krankheit, die er gerne ignorieren würde, mit der er durch den Tod von Rice jedoch erneut konfrontiert wird. Owens Eltern haben entschieden, dass es besser wäre, wenn er nicht zur Beerdigung ginge, aber seine Freunde fordern ihn heraus. Um nicht als Feigling dazustehen, schleicht er sich in die Kirche und filmt die Beerdigung mit einer Videokamera. Nachts steigen die Jungs in das Haus des Toten ein, wo sie sich das Video ansehen wollen. Im Schlafzimmer finden sie einen verschlüsselten Brief, der an Owen adressiert ist. Bevor sie herausfinden können, was in dem Brief steht, hören sie verdächtige Geräusche und fliehen über das Dach. Auf der Flucht verliert Owen einen Zauberring, den Mr. Rice ihm kurz vor seinem Tod anvertraut hat.

Kurz darauf fahren Owens Freunde fast alle in die Ferien, so dass er beim Versuch, die Botschaften von Mr. Rice zu enttarnen, auf sich allein gestellt ist. Als Owen jedoch den geheimnisvollen Ring durch die Hilfe eines gleichaltrigen Leidensgenossen zurückbekommt, gelingt es ihm schließlich, den Inhalt des Briefes zu entschlüsseln und das Titel gebende Geheimnis zu lüften. Er findet das magische Lebenselexir, durch das Mr. Rice rund 400 Jahre alt wurde. Die Entdeckung weckt bei Owen neuen Lebensmut, so dass sich sogar seine Blutwerte verbessern. Am Ende verzichtet er auf den Zaubertrunk zugunsten eines Mitmenschen, der ihn nötiger braucht.

Dass sich veritable Stars in Kinderfilme wagen, kommt hierzulande leider nur selten vor. In anderen Ländern gibt es da weniger Berührungsängste – siehe Kanada. Für den kanadischen Wettbewerbsbeitrag "Das Geheimnis des Mr. Rice" auf dem diesjährigen Berlinale-Kinderfilmfest begab sich Superstar David Bowie höchstpersönlich vor die Kamera. Im neuen Film von Nicholas Kendall, der vor zwei Jahren für einen historischen Abenteuerfilm "Kayla" auf dem Kinderfilmfest der Berlinale viel Lob eingeheimst hatte, spielt der berühmte Popsänger den charismatischen väterlichen Freund Owens.

Kendalls Mischung aus Krebsdrama und Fantasy-Film ist spannend erzählt, wirkt aber mit seiner routinierten Kombination diverser Versatzstücke aus Abenteuer- und Freundschaftsfilm recht glatt. Zudem überschreitet der Film hin und wieder die Grenze zum klischeehaften Botschaftskino – getreu dem Rice'schen programmatischen Ratschlag: "Nicht wie lange du lebst, sondern wie du lebst, zählt!"

Im Kontrast zum souveränen Lebensberater Rice werden die Eltern Owens nur oberflächlich charakterisiert. Und den viel versprechenden Konflikt zwischen Owen und einem leukämiekranken jungen Leidensgenossen verschenkt Kendall fast völlig. Dabei hat der junge Hauptdarsteller Bill Switzer allem Anschein nach das Zeug, auch eine solche melodramatische Konfrontation überzeugend darzustellen.

Während Kendall zu Anfang Owens Konflikte und Lebensumfeld weitgehend realistisch schildert, driftet der Film gegen Ende immer mehr ins Fantastische und Märchenhafte ab. Von einigen Längen abgesehen, gelingt es dem 1949 im britischen Manchester geborenen Regisseur im Großen und Ganzen jedoch, das junge Publikum bei der Stange zu halten und trotz des ernsten Themas mit einem Stück Hoffnung in den Alltag zu entlassen.

Reinhard Kleber

 

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