Produktion: Palm Beach Pictures / Initial Films, Australien / Großbritannien 1993 – Regie: David Elfick – Buch: David Holmann, nach seinem Theaterstück – Kamera: Stephen F. Windon – Schnitt: Louise Innes – Musik: David A. Stewart, Patrick Seymour – Darsteller: Amy Terelinck (Matilda Bell), Geoff Morrell (Ben Bell), Susan Lyons (Ellen Bell), Geraldine James (Ann Marie O'Dwyer) – Länge: 92 Min. – Farbe – Weltvertrieb: Southern Star Film Sales, AUS-North Sydney, NSW 2060, Tel. (...) 9572788, Fax (...) 9566918 – Altersempfehlung: ab 8 J.
Matilda Bell ist ein aufgewecktes elfjähriges Mädchen, das mit seinen Eltern auf einer Farm in Australien lebt. Die Familie betreibt, wie viele andere Familien dort, Schafzucht. Matilda ist rundherum glücklich mit dem rauen Landleben und hilft gern bei den Arbeiten auf dem Hof mit, z. B. bei der aufwändigen Schafschur. Auch den Traktor darf sie schon fahren, und – was ihre Mitschüler besonders beeindruckt – sie bringt sich selbst jeden Morgen mit dem Auto der Familie zum Schulbus. Matilda ist in der Schule sehr beliebt. Sie hat dort viele Freunde, mit denen sie am liebsten Basketball spielt. Doch das Glück ist leider nicht ungetrübt. Durch Trockenheit und Dürre wird den Farmern das Landleben schwer und unfaire Methoden der Bank treiben einige Farmer in den Ruin. So gibt einer nach dem anderen auf und zieht in die Stadt. Matilda verliert gute Freunde, und ihre kleine Schule ist mangels Schülern von der Schließung bedroht. Was sie noch nicht ahnt: Auch ihrer Familie steht der finanzielle Ruin bevor. Nach einem verheerenden Sandsturm ist die Farm verwüstet. Die Familie schafft den Kraftakt des Aufbaus nicht mehr und muss, wie viele andere zuvor, aufgeben. Auch Matildas Familie zieht nun in die Stadt, um dort ein neues Leben zu beginnen. Für Matilda bricht eine Welt zusammen. Den Abschied von ihren Freunden und von ihrem geliebten Hund Dingo, den der Vater erschießen muss, kann sie nicht verkraften. Aus dem fröhlichen Mädchen wird in der lauten, hektischen Großstadt eine stille, ernste Person, die das Lachen verlernt hat. Sie redet nicht mehr. Die Spannungen innerhalb der Familie, die bei einem Onkel vorübergehend untergekommen ist, nehmen zu. Auch dem Vater fällt es nicht leicht, als Automechaniker zu arbeiten. Nach einer Auseinandersetzung läuft Matilda davon. Sie irrt durch die Straßen der fremden Großstadt, bis sie schließlich im Morgengrauen am Rande der Stadt ans Meer gelangt. Dort wird sie von einer vietnamesischen Schulfreundin entdeckt. Als Matildas Eltern eintreffen und ihre Tochter überglücklich in die Arme nehmen, bricht Matilda ihr Schweigen und spricht nach langer Zeit ihr erstes Wort.
"Matilda Bell" ist ein Film, der fröhlich einstimmt. Das ausgelassene Fest der Landbevölkerung, Matildas flotte Autofahrt versprechen einen heiteren Film. Doch dann wird sehr schnell deutlich, dass auch die andere Seite der Medaille gezeigt werden soll. Der Film vermittelt ein realistisches Bild des harten Landlebens in Australien. Dabei bleiben dem Zuschauer die grausamen Bilder von verendeten Schafen nach dem Sandsturm nicht erspart. Und auch am unumgänglichen Erschießen der großen Schafherde, für die kein Futter mehr vorhanden ist, muss der Zuschauer teilhaben. Dennoch verliert der Film nie seine Leichtigkeit, mit der er beginnt. Im Original heißt der Film "No Worries" – keine Sorgen – auch wenn es ganz hart kommt, ein Hauch von Optimismus bleibt immer. Dass allerdings auch ein so starkes Mädchen wie Matilda einen derartigen Schicksalsschlag nur schwer verkraften kann, wird deutlich gezeigt. Doch das Ende gibt Hoffnung. Matilda redet wieder, sie hat eine neue Freundin gefunden, die ebenso wie sie Heimweh nach den alten Freunden und der vertrauten Umgebung hat, aber beide müssen gezwungenermaßen ein neues Leben in der Stadt beginnen. Über ein Telefonat erfährt man, dass es in Matildas alter Heimat endlich wieder regnet. Auch das ist ein Hoffnungsschimmer.
"Matilda Bell" konfrontiert den Zuschauer mit den harten Seiten des Farmerlebens sowie mit dem aktuellen Thema von Entwurzelung und Heimatlosigkeit mit unterhaltsamer Leichtigkeit, bei der allerdings nie die Tragik des Geschehens unterschlagen wird. Besonders durch die Ausstrahlung der Hauptdarstellerin Amy Terelinck gewinnt der Film eine hohe emotionale Dichte, die ihn von Beginn an prägt.
Doris Schalles-Öttl
Zu diesem Film siehe auch:
KJK 60-2/1994 - Kinder-Film-Kritik - Matilda Bell
MATILDA BELL im Katalog der BJF-Clubfilmothek unseres Online-Partners Bundesverband Jugend und Film e.V.
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