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Ausgabe 90-2/2002

LA VACHE ET LE PRÉSIDENT

Produktion: Gaumont International, Frankreich 2000 – Regie: Philippe Muyl – Buch: Philippe Muyl, Philippe Le Dem – Kamera: Dominique Le Strat – Schnitt: Catherine Keber – Musik: Vladimir Cosma – Darsteller: Bernard Verles, Florence Permel, Christian Bujeau, Mehdi Ortelsberg – Länge: 90 Min. – Farbe – Weltvertrieb: Gaumont International, 30, av. Charles de Gaulle, F-92200 Neuilly, Tel. 0033-1 4643 2300, Fax 0033-1 4643 2168 – Altersempfehlung: ab 8 J.

Lucas ist acht Jahre alt und lebt mit seinem Vater Romain auf einem einsamen Bauernhof in der Bretagne. Lucas' Mutter starb bei seiner Geburt und seitdem zieht ihn der Vater alleine groß. Wenn er nicht gerade dem Vater auf dem Hof hilft, streunt Lucas mit seiner besten Freundin Maeva durch die Dünen am Strand. Doch Maeva ist kein Mensch sondern ein Galloway-Kalb, das Lucas vor allem deshalb ins Herz geschlossen hat, weil sie das gleiche Schicksal teilen. Denn Maevas Mutter Fatore – ein Geschenk von Romain an Lucas' Mutter – starb bei der Geburt von Maeva. Eines Tages begegnet er in den Dünen Sara. Sie ist aufs Land gekommen, um sich vom Großstadttrubel zurückzuziehen und hier ein wenig zu arbeiten. Lucas wittert eine Chance, seinen Vater, den er schon länger mit einer Frau verkuppeln möchte, und Sara zusammenzubringen.

Doch dann geschieht das Unglück. Bei einer Kuh in Romains Stall wird BSE diagnostiziert und nun soll die ganze Herde geschlachtet werden, auch Lucas' geliebte Maeva. Hat er nicht neulich in der Schule gelernt, dass der Präsident der Republik das Recht hat, zum Tode Verurteilte zu begnadigen? Also schreibt Lucas an den Elysée-Palast, um für seine Maeva um Gnade zu bitten. Er überredet seinen Vater, das Tier aus dem Schlachthof zu entführen und gemeinsam fahren sie nach Paris. Dort gerät Lucas eher zufällig an eine Gruppe indischer Immigranten, die sich seiner und des Tieres annehmen, schließlich ist Maeva für sie als Hindus ein heiliges Tier. Romain und Sara, die sich zwischenzeitlich angefreundet haben, setzen alle Hebel in Bewegung, um zum Präsidenten vorzudringen. Die Begnadigung wird beschlossen und soll in einer publikumswirksamen Zeremonie vollzogen werden. Doch dann wendet sich das Blatt, Maeva wird abgeführt und soll nun endgültig geschlachtet werden. Aber schließlich soll dies ja ein familientauglicher Unterhaltungsfilm und kein BSE-Drama werden. Also entpuppt sich das angebliche BSE als Intrige des lokalen Tierarztes. Es folgt Maevas Rettung in letzter Minute, die verdiente Strafe für den intriganten Tierarzt und das Happy End für Romain, Sara, Maeva und Lucas.

Philippe Muyls Film bietet französisches Unterhaltungskino gewohnter Qualität. Da gibt's für alle etwas: für die Kids den Jungen als Identifikationsfigur sowie die schönste Kuh der Filmgeschichte, für die Erwachsenen die nette Liebesgeschichte zwischen dem schüchternen Romain und der schönen Sara und dazu noch reichlich Spitzen gegen das politische Establishment des Landes. Hinzu kommen schön fotografierte Landschaften der Bretagne, ein wenig Slapstick sowie ein Happy End, in dem sich das Problem BSE geradezu in Wohlgefallen auflöst. Dabei beweist das Drehbuch bei aller Standardisierung gelegentlich doch Einfallsreichtum und Originalität und bezieht die Gegebenheiten seiner Schauplätze geschickt in die Handlung ein; etwa bei der Bestrafung des intriganten Tierarztes: Romain dirigiert dessen superteures Wohnmobil so geschickt in den Straßengraben, dass man es nicht mehr wegfahren kann. Und das auf einer Straße, die bei Flut fast komplett unter Wasser steht. Eine Rache, die eben nur in der Bretagne funktioniert.

Unter tatkräftiger Beteiligung eines spielfreudigen und natürlich agierenden Ensembles entstand so hübsch-harmlose Familienunterhaltung, die folgerichtig den Publikumspreis bei LUCAS 2000 erhielt.

Lutz Gräfe

 

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