Produktion: Eesti Joonisfilm / Rija Films; Estland / Lettland 2006 – Regie: Janno Pöldma, Heiki Ernits – Buch: Janno Pöldma, Heiki Ernits, Andrus Kivirähik – Schnitt: Janno Pöldma – Musik: Sven Gründberg – Synchronstimmen DF: Jodie Blank (Lotte), Simon Illig (Bruno), Stefan Staudinger (Jaak), Santiago Ziesner (Susumu), Ilja Richter (Adalbert) u. a. – Länge: 81 Min. – Farbe – FSK: o. A. – Verleih: MFA – Altersempfehlung: ab 10 J.
Zwei tierische Wesen mit menschlichen Gesichtszügen sitzen in behaglichen Sesseln beim Tee und lassen sich nicht aus der Ruhe bringen, obwohl etwas höchst Beunruhigendes geschehen ist: Hängt doch eines der vielen Bilder an der Höhlenwand plötzlich schief. Was mag nur passiert sein da oben auf der Erde?
Schon sind wir im hellen Licht eines bilderbuchschönen Dorfes am Meer, mit Blumenwiesen, Bäumen, Bächen, Brücken, Häusern – dem Dorf der Erfinder. Hier ist auch Lotte zu Hause, ein Hundemädchen, das auf zwei Beinen daherkommt, mit Armen und Händen, mit Schleifchen im Haar und Röckchen am Körper. Das hört sich kitschig und kindertümelnd an, ist es aber nicht. "Lotte im Dorf der Erfinder" ist ein wunderbar frischer Zeichentrickfilm, voller Zauber und Poesie, mit gezeichneten Hintergründen, die in den Vordergrund rücken, über die man in andere Sphären gelangt bis hin nach Japan. Lotte ist voller Tatendrang und Lerneifer. Und zu sehen und zu lernen gibt es jede Menge, täglich, stündlich. Da ist vor allem Vater Oskar, der für den bevorstehenden großen Erfinderwettstreit an einer noch nie gesehenen Waschmaschine arbeitet, die auch bügeln und zusammenlegen kann. Das Kaninchen Adalbert bastelt an einer sensationellen Küchenmaschine, mit deren Erfindung es hofft, seinen ewigen Konkurrenten Oskar aus dem Feld schlagen zu können.
Lottes bester Freund ist ein Katerkind namens Bruno, das so gut wie überhaupt nichts wagen darf, da seine Mutter große Angst hat – verlor sie doch schon Brunos Vater, der den Weltrekord im Hammerwerfen brechen wollte und sich aus eigener Kraft auf Nimmerwiedersehen fortschleuderte. So sind sie drauf im Dorf der Erfinder. Was kümmert's Lotte? Sie steckt Bruno mit ihrer Ausgelassenheit und Unternehmungslust an, verführt ihn zu allerlei sportlichen Tätigkeiten, sogar zum Schwimmen im Meer. Dort finden sie ein dickes Buch – dessen japanische Herkunft der Kinozuschauer kennt – und heraus fällt eine Biene, Susumu, der Judokämpfer. Damit kommt etwas Neues ins Dorf, der Kampfsport. Lotte und Bruno trainieren begeistert, zeigen Talent. Als im Radio vom bevorstehenden Judowettkampf in Japan berichtet wird, steht ihr Plan fest. Und es klappt – wie alles in diesem Film aus der traditionsreichen Trickfilmschmiede Estlands. Auch die beiden aus der Anfangssequenz, es handelt sich um Maulwürfe, treffen wir wieder ...
Janno Pöldma und Heiki Ernits aus Tallinn überwinden mit ihrer Zeichenfilmkunst mühelos Zeiten und Räume, bereiten originelle Ideen für Kinder verständlich und für Erwachsene höchst amüsant auf. Inszeniert ist das in einem eigenen Stil, der erst gar nicht den Versuch macht, an andere anzuknüpfen oder mit ihnen verglichen zu werden. Das Tempo des Films bestimmt nicht der rasante Schnitt oder die vorwärts treibende Musik, sondern Lottes und der Lieder Rhythmus, mit denen sie das Dorf der Erfinder und die Welt mit ihren phantastischen Erscheinungen erkundet, wo es Radiowellen gibt und elektrische Ströme, die neue Wunder des Alltags bewirken. Wo überhaupt das Wunder des friedlichen Zusammenlebens funktioniert, trotz Konkurrenz und kleiner Schwindeleien. Denn alle im Dorf sind sich einig, dass Erfindungen nicht zum Reichwerden einzelner da sind, sondern ganz einfach zum Nutzen aller Dorfbewohner. Wie schön.
Gudrun Lukasz-Aden
Zu diesem Film siehe auch:
KJK 110-1/2007 - Interview - "Wir wollten einfach nur einen guten Film machen, der Kindern gefällt"
LOTTE IM DORF DER ERFINDER im Katalog der BJF-Clubfilmothek unseres Online-Partners Bundesverband Jugend und Film e.V.
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