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Ausgabe 62-2/1995

HIMMEL UND HÖLLE – 1994

Produktion: Claussen + Wöbke Filmproduktion, Bundesrepublik Deutschland 1994 – Regie und Buch: Hans-Christian Schmid – Kamera: Peter Aichholzer – Schnitt: Jacqueline von Brück – Musik: Norbert Jürgen Schneider – Darsteller: Aline Metzner (Nina), Katja Riemann (Mutter), Shirli Volk (Miriam), Hannelore Hoger (Frau Singer) u. a. – Länge: 84 Min. – Farbe – Verleih: Zorro Film GmbH, Bavariafilmplatz 7, 82031 Geiselgasteig (16mm) – Altersempfehlung: ab 10 J.

Nach der Scheidung der Eltern zieht die elfjährige Nina mit ihrer Mutter aufs Land. Während die Mutter kaum Anpassungsschwierigkeiten hat, fühlt sich das Mädchen alleingelassen. Erst nach ihrem Eintritt in eine Pfadfindergruppe, findet Nina Anschluss, Geborgenheit und Anerkennung. Die Religionslehrerin, Frau Singer, die die Gruppe leitet, und der Dorfpfarrer sind Anhänger der Sekte der 'Legion der Heiligen Engel'. Sie erziehen die Gruppenmitglieder zu fanatischer Frömmigkeit, und in Nina wird der Wahn eingepflanzt, ihre Mutter lebe in Sünde. Als man ihr einredet, schwarze Katzen gehören zu den Geschöpfen, die den Dämonen als "Durchstrahler" dienen, ertränkt Nina das Kätzchen, das ihr die Mutter geschenkt hatte. Doch damit ist die Mutter noch nicht gerettet – im Gegenteil. Nach einer Auseinandersetzung mit der Religionslehrerin verbietet sie ihrer Tochter, weiterhin zu den Gruppentreffen zu gehen. Auch Miriam, Ninas beste Freundin, gerät in den Verdacht, von Dämonen besessen zu sein, weil sie schwarzhaarig und etwas dunkelhäutig ist. Deshalb wird sie zu einer wichtigen "Weihe" nicht zugelassen. In Nina wächst die fatale Vision, dass nur Miriams Tod die Mutter davor retten kann, für ewig verloren zu sein. Durch Zufall wird das Schlimmste verhindert. (...)

"Himmel und Hölle" vermittelt eine Vorstellung davon, mit welchen Methoden ein Kind dem Einfluss der Eltern entrissen und zu einem Werkzeug für unchristliches Handeln gemacht bzw. missbraucht wird. Indem das Geschehen geradlinig und glaubwürdig aus der Sicht der Betroffenen erzählt wird – insbesondere die drohende Entfremdung zwischen Mutter und Tochter, die der Mutter erst allmählich bewusst wird – schafft der Film eine größere Nähe zu der Geschichte. Er macht auf religiöse Manipulationsmechanismen, die nicht immer leicht zu durchschauen sind, aufmerksam, und plädiert für eine religiöse Erziehung ohne Angst und ohne moralische Scheuklappen. Hans-Christian Schmid (Jahrgang 1965), Absolvent der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film, hat sich bereits in seinem Dokumentarfilm "Die Mechanik des Wunders" mit den Gepflogenheiten in seinem Geburtsort, dem bekannten bayerischen Wallfahrtsort Altötting, kritisch beschäftigt. Sein Spielfilmdebüt wurde vom Südwestfunk und vom Bayerischen Rundfunk mitfinanziert.

Hans Strobel

 

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KJK-Ausgabe 62/1995

 

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