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Ausgabe 62-2/1995

DIE SCHWANEN-PRINZESSIN

THE SWAN PRINCESS

Produktion: Rich Animation Studios, USA 1994 – Regie: Richard Rich – Buch: Brian Nissen, nach einer Story von Richard Rich – Art Direction: Mike Hodgson, James Coleman – Kamera: Steven Wilzbach – Schnitt: James Koford, Armetta Jackson-Hamlett – Musik: Lex de Azevedo – Länge: 93 Min. – Farbe – Verleih: Columbia TriStar (35mm) – Altersempfehlung: ab 6 J.

Märchen haben Trickfilmern schon oft Kassenerfolge beschert. Für das Zeichentrick-Musical "Die Schwanenprinzessin" wurden vom ehemaligen Disney-Mitarbeiter Richard Rich im eigenen Studio die zeitlosen Motive des Klassikers Schwanensee für ein Kinopublikum der 90er-Jahre attraktiv adaptiert. Es war einmal ... so beginnt auch dieses Märchen über den Prinzen Derek und die Prinzessin Odette. Die beiden Königskinder sind nach dem Willen ihrer Eltern füreinander bestimmt, sie sollen später einmal heiraten und aus zwei Königreichen soll ein großes neues werden. Deshalb verbringen die beiden jeden Sommer miteinander, zuerst ist das gegenseitige Interesse nicht besonders groß, sie wehren sich dagegen, dass über ihr Leben und ihr Glück verfügt werden soll. Doch sie werden älter und Odette wird immer hübscher, so dass sie sich in einem romantischen Sommer ineinander verlieben. Die hoch erfreuten Eltern sind ganz aus dem Palästchen und beginnen schon mit den Vorbereitungen für die Hochzeit, als Odette es ablehnt, Prinz Derek zu heiraten, denn sie glaubt, dass er sie nur wegen ihrer Schönheit ehelichen will, jedoch nicht ihre Persönlichkeit liebt.

Odette verlässt mit ihrem Vater den Prinzenpalast, um nach Hause zurückzukehren, unterwegs werden sie von einem großen, unheimlichen Tier überfallen: Der König wird schwer verletzt und Odette verschwindet auf mysteriöse Weise. Bevor der König stirbt, kann Derek, der den beiden gefolgt ist, noch seine letzten Worte vernehmen: "Es ist nicht so, wie es scheint." Die Prinzessin ist in den Klauen des bösen Zauberers Rothbart, der einst von ihrem Vater in die Verbannung geschickt wurde und seither nur auf den Tag der Rache gewartet hat. Rothbart belegt Odette mit einem fürchterlichen Fluch: Er verwandelt sie in einen Schwan und nur wenn das Mondlicht auf ihre Flügel scheint, wird sie wieder zum Menschen. Die einzige Chance, für alle Zeiten von diesem Fluch befreit zu werden, ist das öffentliche Versprechen der unsterblichen Liebe. Derek ist verzweifelt, weil er seine geliebte Odette verloren hat, aber er ist fest davon überzeugt, dass sie noch lebt. Er will den Kampf mit dem großen und mächtigen Tier aufnehmen, um Odette zu befreien. Gemeinsam mit seinem besten Freund Bromley und seinem königlichen Lehrer Lord Rogers trainiert er tagein und tagaus, damit er zum gewieften Schützen und Jäger wird. Währenddessen freundet sich Odette mit der netten und witzigen Schildkröte Speed, dem französischen Frosch Jean-Bob und dem tapferen Seevogel Puffin an. Jean-Bob ist sich ganz sicher, ein verwunschener Prinz zu sein und fordert Odette zu einem Kuss auf. Sie vergibt aber keinen Kuss an einen Frosch: "Ich kann nur den küssen, den ich liebe." Die Königinmutter will ihren Sohn Derek unter die Haube bekommen: Sie arrangiert ein großes Galadiner und hat alle Prinzessinnen eingeladen, damit sich Derek seine zukünftige Braut aussuchen kann. Beim Jagdausflug hat er allerdings Odette und ihre neuen Freunde getroffen: Bei der großen Party im Palast will er seiner Schwanenprinzessin die ewige Liebe versprechen, um sie vom bösen Fluch zu erlösen, doch Rothbart schmiedet einen hinterlistigen Plan.

In seiner Perfektion und leuchtenden Farbenpracht erinnert der Film an die Disney-Erfolge der letzten Jahre von "Arielle" bis "Die Schöne und das Biest". Genau wie diese Filme demonstriert er nicht nur die Überlegenheit des Genres Trickfilm, sondern verblüfft vor allem mit einer geschickten Ironisierung. Natürlich geht es vordergründig um die Erfüllung von Träumen, wobei der Weg dahin voller Hindernisse und gefühlvoller Songs ist, doch das ganze wird mit mehr als einem Augenzwinkern serviert: Für Kinder ist es ein Märchen pur mit eindeutiger Rollenverteilung von gut und böse, während Erwachsene ihre wahre Freude an den karikierten Figuren am Hofe haben. Und schließlich hat Richard Rich mit der Schildkröte Speed, dem Frosch Jean-Bob und dem Seevogel Puffin noch drei sehr komische Asse im Ärmel: Dieses Trio rettet den Film vor den Risiken der Sentimentalität und des Kitsches gleichermaßen.

Manfred Hobsch

 

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