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Ausgabe 125-1/2011

HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES – TEIL 1

HARRY POTTER AND THE DEATHLY HALLOWS: PART 1

HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES – TEIL 1

Produktion: Heyday Films / Warner Bros. Pic.; Großbritannien / USA 2010 – Regie: David Yates – Buch: Steve Kloves, nach einem Roman von Joanne K. Rowling – Kamera: Eduardo Serra  – Schnitt: Mark Day – Musik: Alexandre Desplat – Darsteller: Daniel Radcliffe (Harry Potter), Rupert Grint (Ron Weasley), Emma Watson (Hermine Granger), Helena Bonham Carter (Bellatrix Lestrange), Robbie Coltrane (Rubeus Hagrid), Tom Felton (Draco Malfoy), Ralph Fiennes (Lord Voldemort) u.v.a. – Länge: 146 Min. – Farbe – FSK: ab 12 – Verleih: Warner Bros. – Altersempfehlung: ab 14 J.

Sieben Bücher, aber acht Filme. Alle Harry-Potter-Fans können aufatmen: Weil Regisseur David Yates den letzten Roman (übrigens nach "Orden des Phönix" nur der zweitdickste) in zwei Teilen verfilmte, geht das Abenteuer um den populärsten Zauberlehrling der Welt auch im nächsten Jahr weiter. Die Zweiteilung macht Sinn, denn so haben Yates und sein Drehbuchautor Steven Kloves ("Die fabelhaften Baker Boys") Raum zum Atmen, können tief in die Gefühlswelt ihrer Protagonisten eintauchen. Das Ergebnis ist der bislang stimmigste Film der Serie, der durch sein feines Gespür für die Seelenzustände der Helden sowie die bedrohliche Atmosphäre besticht. Was freilich nicht heißt, dass es an Tempo und Effekten mangelt.

So bittet zum Einstieg Lord Voldemort im Schloss von Lucius Malfoy zum Dinner, um mit seinen Getreuen das weitere Vorgehen gegen Erzfeind Harry Potter abzusprechen. Eine entführte Hogwarts-Lehrerin – die Zauberschule spielt nach Dumbledores Ableben keine Rolle mehr – wird ob ihrer Muggel-Freundlichkeit gefoltert und schließlich von einer Riesenschlange verspeist. Parallel dazu suchen Harry, Hermine und Ron letztmalig die Orte ihrer Kindheit auf und schließen mit der Vergangenheit ab. Ihre Kindheit ist endgültig vorbei. Es folgt die erste, technisch brillante Actionszene, eine Luftattacke der pfeilschnellen Todesesser, eine atemberaubende Verfolgungsjagd über Schnellstraßen und durch einen Autotunnel, bei der es Tote zu beklagen gibt – unter anderem Harrys Eule Hedwig. Von dieser Sequenz an sind Harry und seine Freunde auf der Flucht. Die Suche nach dem mächtigsten Zauberstab und den restlichen Horkruxen – magische Gegenstände, die zum Sieg über Voldemort nötig sind – bestimmen das Handeln des Trios. Ein heimlicher Besuch des Zauberministeriums mittels Tarnidentitäten wird nötig, die Freundschaft der drei durch den bösen Zauber eines von ihnen erbeuteten Horkruxes auf eine harte Probe gestellt. War die Handlung in den Vorläuferfilmen noch primär in Innenräumen angesiedelt, findet die Suche nach den titelgebenden Heiligtümern – deren Vorgeschichte wird in einer innovativen Animationssequenz erklärt, die an die wegweisenden Scherenschnittfilme Lotte Reinigers erinnert – im Freien statt.

Die Natur, der Hauptschauplatz Wald, wirkt wie im Märchen stets bedrohlich, nicht ein einziges Mal hellt ein Sonnenstrahl die Leinwand auf. Blau und Schwarz dominieren in der Farbpalette, erdig-düster hält Eduardo Serra seine Endzeit-Bilder, die in perfektem Einklang mit Alexandre Desplats ("Der Ghostwriter") einfühlsam-wuchtigem Orchestral-Score stehen. Personal und Darsteller sind aus den ersten Abenteuern bekannt, ein gewisses Grundwissen über das magische Abenteuer wird vorausgesetzt – um sich leichter in den Plot einzufinden, ist es hilfreich, wenn man "Harry Potter und der Halbblutprinz" kennt.

Das Ensemble um Daniel Radcliffe, Rupert Grint und Emma Watson agiert harmonisch. "Der englische Patient" Ralph Fiennes zieht als oberster Bösewicht lustvoll schnaubend vom Leder, herrlich hexisch gibt sich Helena Bonham Carter als Bellatrix Lestrange, Ms. Watson ist als Hermine für den Sexappeal zuständig und der Schlacks Mr. Grint als Rotschopf Ron Weasley für die (wenigen) Lacher. Blass bleibt nur Radcliffe als gebeutelter Held, er besitzt aber, das muss man zu seiner Verteidigung anführen, als (eher langweiliger) Gutmensch der Geschichte auch den geringsten schauspielerischen Spielraum. Das wird seiner Beliebtheit aber wenig abträglich sein.

Thomas Lassonczyk

 

Bundesverband Jugend und Film e.V.HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES – TEIL 1 im Katalog der BJF-Clubfilmothek unseres Online-Partners Bundesverband Jugend und Film e.V.

 

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