Produktion: First Floor Features; Niederlande 1995 – Regie und Buch: Esmé Lammers – Kamera: Marx Felperlaan – Schnitt: Marc Glynne, Hans van Dongen – Musik: Paul M. van Brugge – Darsteller: Tiba Tossijn (Sara), Monique van de Ven (Weiße Königin), René Nijman (Victor), Lisa de Rooy (Saras Mutter), Derek de Lint (Bob Hooke) u. a. – Länge: 115 Min. – Farbe – 35mm – Weltvertrieb: President Films, 2, Rue Lord Byron, F-75008 Paris, Tel. 0033-1-45628222, Fax 0033-1-45634056 – Altersempfehlung: ab 8 J.
In den Niederlanden werden nicht übermäßig viele Kinderfilme produziert, aber die, die es in den vergangenen Jahren zu sehen gab, waren beachtlich: "Das Taschenmesser" (1992) und "Der Junge, der nicht mehr sprechen wollte" (1995) von Ben Sombogaart, "Der Taschendieb" (1994) von Maria Peters. Und jetzt: "Lang lebe die Königin" von Esmé Lammers (1995), zu sehen gewesen auf dem Münchner Kinderfilmfest in diesem Sommer.
Die Filmhandlung spielt auf zwei Ebenen: Auf der Realitätsebene lernen wir die achtjährige Sara kennen, ein verträumtes Mädchen, schlecht in der Schule und mit nur einem Interesse – wer und wo ist ihr Vater, über den die Mutter so hartnäckig schweigt. Als eines Tages ein neuer Mitschüler in ihre Klasse kommt, ist endlich jemand da, der Verständnis für sie zeigt und sie aus ihrer Lethargie reißen kann. Durch ihn lernt sie das Schachspiel kennen und lernt es so gut, dass sie schließlich an einem Simultanschachturnier mit dem Großmeister teilnimmt. Die unverhältnismäßig heftige Abwehr ihrer Mutter gegen das Schachspielen weckt Saras Neugier, und bald ist klar: Der Schachgroßmeister kann nur ihr Vater sein ... Dass diese Vermutung stimmt, wird sich am Ende des Films herausstellen.
Neben dieser realen Welt gibt es die imaginäre Welt der Schachfiguren, in die Sara immer mehr eintaucht. Das Buch über die Königin, die für ihren gelangweilten König ein Spiel ersinnt, wird in märchenhaften Szenen pointenreich dargestellt. Diese bis zu zehn Minuten langen Sequenzen rhythmisieren den Film und nehmen eine gleichwertige Position neben den realen Szenen ein: Die Königin organisiert ihre Figuren, ebenfalls von Menschen dargestellt, Schachzüge werden diskutiert, eingeübt und tänzerisch ausprobiert, choreographisch perfekt umgesetzt. Sara kommt "ihre" Figuren immer häufiger besuchen und hilft bei der Regelaufstellung. Für sie vermischen sich Tag- und Traumwelt soweit, dass sie eines Tages aus der Schule wegrennt, um pünktlich beim Spiel ihrer Figuren zu sein. In die Schulszene wird immer wieder die wartende Königin eingeblendet – hier ist Sara wirklich wichtig, nicht bei ihrem Lehrer.
Der gesamte Film strahlt eine solche Ruhe und Gelassenheit aus, dass die 115 Minuten Länge nicht auffallen. Fast ausschließlich in warmen Farbtönen und ohne grelle Effekte gedreht, lädt er zu genauem Hinsehen ein – überall, selbst noch auf dem Toilettenboden, finden sich Schachbrettmuster. Die häufige Aufsicht der kleinen Stadt, in der Sara lebt, korrespondiert mit der Aufsicht aufs Schachbrett. In langen Kamerafahrten verfolgen wir Sara auf dem Schulweg oder durchs Haus, man behält immer die Übersicht über den Raum, so wie über das Schachbrett.
Und zum Schluss spielt Sara gegen ihren Vater im Simultanschach und im letzten Bild sitzen Vater, Mutter und Sara auf einem Steg beieinander. Sara hat auf der Suche nach etwas Eigenem zu sich selbst gefunden, sie kennt nur ihre Passion und weiß jetzt endlich auch, wer ihr Vater ist – was sie daraus macht, bleibt offen für die Zukunft Saras.
Katrin Hoffmann
LANG LEBE DIE KÖNIGIN im Katalog der BJF-Clubfilmothek unseres Online-Partners Bundesverband Jugend und Film e.V.
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