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Ausgabe 38-2/1989

DAFFY UND DER WAL

LA GRENOUILLE ET LA BALEINE / TADPOLE AND THE WHALE

Produktion: Rock Demers Productions La Fête, mit Telefim Canada, Kanada 1987 – Regie: Jean-Claude Lord – Drehbuch: Jacques Bobet, André Melançon – Kamera: Tom Burstyn – Schnitt: Helen Girard – Ton: Serge Beauchemin, Claude Langlois – Musik: Guy Trepanier, Normand Dube – Darsteller: Fanny Lauzier, Denis Forest, Marina Orsini u.a. – Laufzeit: 91 Min. – Farbe – Verleih: atlas (35m + 16mm)

Daffy ist ein ungewöhnliches Kind – ungewöhnlich munter und ungewöhnlich begabt. Die Zwölfjährige kann die Wale hören, kann unterscheiden, ob sie glücklich oder in Bedrängnis sind. Stundenlang ist sie im Wasser, nimmt die Wal-Töne auf, die eine begeisterte Forscherin dankbar auswertet. Begeistert sind auch Michael und Julie von Daffy, mit der sie sich schnell befreunden. Die jungen, ebenfalls munteren Eheleute erholen sich in dem großzügigen Landhaus, das Daffys Eltern als Feriendomizil für gestresste Großstädter betreiben, und freuen sich auf ihr Baby.

Überhaupt: Es wird sich viel gefreut in diesem Film. Über Elvar, den gelehrigen Delphin und Daffys Freund, über B-Moll, den Buckelwal, und all die netten Leute, die den paradiesischen Nordstrand am kanadischen St. Lawrence River bevölkern. Doch die Idylle ist bedroht. "Großvater" Hector, eigentlich ein sympathischer, naturverbundener Mensch, des Landlebens überdrüssig, möchte verkaufen und in die Welt hinaussegeln. Und wie so oft in Kinderfilmen sind es die Kinder, in diesem Fall Daffy, die die Sache der Erwachsenen in die Hand nehmen. Daffy gelingt es, nicht nur den Ausverkauf des Naturparadieses zu verhindern, sondern auch die beiden Alten zu versöhnen und deren Probleme zu lösen.

Bei den Dreharbeiten ist nicht gespart worden. Es gibt grandiose Tieraufnahmen über und unter Wasser, man erfährt viel über Wale und Delphine, aber wenig über deren akute Bedrohung. B-Moll befindet sich einmal zwar in Lebensgefahr, aber nicht etwa durch rücksichtslose Jagd und Meeresverschmutzung, sondern weil er sich in einem Fischernetz verfängt, aus dem Daffy, übrigens auf wunderbare Weise, ihn befreit.

Der Regisseur Jean-Claude Lord hätte gern mehr über das ökologische Problem in seinem actionreichen Film gezeigt, wurde aber vom Produzenten Rock Demers gebremst. "Daffy und der Wal" ist ein Film der Serie "Tales for all", über die der Produzent Demers die Devise stellt: Keine Gewalt zeigen, positive Stimmungen schaffen. Da die Zerstörung der Umwelt nun mal nicht ohne Gewalt vor sich geht und auch nicht positiv stimmen kann, wurde dieses Thema ganz ausgeklammert. Womit die Chance vertan wurde, in einem unterhaltsamen Publikumsfilm ein brisantes Umweltproblem auf selbstverständliche Weise mit einzubeziehen.

So ist "Daffy und der Wal" trotz seiner Professionalität doch nicht mehr geworden, als "ein pitschnasses Vergnügen für die ganze Familie", wie der Verleih diesen Film angekündigt hat.

Gudrun Lukasz-Aden/Christel Strobel

Zu diesem Film siehe auch:
KJK 37-2/1989 - Interview - "Ich möchte Kindern einfach einen Teil der wunderschönen Dinge zeigen, die es auf der Welt noch gibt!"

 

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