(Interview zum Film DER MISTKERL)
Erstmals seit vielen Jahren hat in diesem Februar ein deutscher Film das Kinderfilmfest der Berlinale eröffnet. Die Entscheidung für den Erstlingsfilm "Der Mistkerl" ist umso erstaunlicher, als mit "Emil und die Detektive" und "Die grüne Wolke" ja weit aufwändigere Produktionen etablierter Regisseure vorlagen, die aber im Gegensatz zu Andrea Katzenbergers Debüt nicht in den Wettbewerb aufgenommen wurden. Nach der überaus positiven Resonanz in Berlin liefen Verhandlungen mit einem deutschen Kinoverleih, die aber vorläufig zu keinem Abschluss führten. Nunmehr plant das ZDF eine Ausstrahlung zu Weihnachten 2001.
KJK: Wie wurde der Film auf die Beine gestellt?
Andrea Katzenberger: "Wir haben ihn finanziert als Nachwuchsprojekt mit dem Aufbaustudiengang Film der Universität Hamburg in Zusammenarbeit mit Studio Hamburg, der Hamburger Filmwerkstatt und dem ZDF. Das ZDF hat dabei einen Großteil des Geldes gegeben. Ein weiterer großer Betrag kam von der Hamburger Filmförderung, die 700.000 Mark beisteuerte. Die Medienstiftung in Hamburg schließlich gab 150.000 Mark. Das Gesamtbudget lag bei 1,7 Millionen Mark."
Wie haben Sie die Kinderdarsteller gefunden?
"Über ein Casting mit Hilfe von Kinderagenturen. Wir haben uns entschlossen, Profis zu suchen, also Kinder, die schon mal etwas gemacht haben. Immerhin waren es ja sechs Wochen Drehzeit. Und bei einem Kind, das noch gar nicht gedreht hat, weiß man nicht, ob es diese Disziplin durchhält. Wir sahen uns dann auf der Straße um und sprachen auch über Freunde Kinder an. Louis Klamroth, der Darsteller des Leon, kam über eine Freundin zu uns, die gesagt hatte, schau dir den doch mal an. Ines Nieri, die die Pauline spielt, kam über eine Agentur. Sie hat schon mal gedreht in der NDR-Serie 'Die Pfefferkörner'. Da hat sie eine Episodenhauptrolle gespielt."
Wie kam Peter Lohmeyer an Bord?
"Hat sich das noch nicht herum gesprochen? Peter ist der Vater von Louis. Als wir Louis besetzten, hat er gesagt: Wieso nehmt ihr ihn und mich nicht? Wir haben ihm offen gesagt, eigentlich können wir uns das nicht leisten. Es hat dann aber doch geklappt. Peter hat im Film ja auch nur eine kleine Rolle. Es war natürlich klasse, dass er als richtiger Vater von Louis den (Film-)Vater von Leon spielt."
Wie sind Sie auf Anna Loos als Mutter gekommen?
"Ich hab sie vor langer Zeit bei einem Casting für einen Kurzfilm kennen gelernt. Damals hat es nicht geklappt. Ich hatte aber Lust, mal was mit ihr zu drehen."
Im Film gibt es eine Menge lustiger Szenen. Eine ragt heraus: Wenn nämlich Leon die Billardkugel versenkt, ohne überhaupt hinzuschauen und damit einen Erwachsenen glatt besiegt. Haben Sie sich diese Miniatur beim Drehbuchschreiben ausgedacht?
"Ich wusste, dass ich in der Szene gerne erreichen wollte, dass der Junge den Großen richtig abzockt, dass er besser, schneller Billard spielen kann. Bei der Umsetzung habe ich ein bisschen bei dem Billard-Film 'Die Farbe des Geldes' von Martin Scorsese mit Tom Cruise in der Hauptrolle geklaut. Ich wollte, dass Louis so spielt wie Tom Cruise."
Haben Sie sich von anderen Klassikern etwas abgeschaut?
"Ja, ich habe ganz viel übernommen. Man guckt sich ja viele Sachen an. Es gibt da etwa die Passage, in der sich die Kinder sagen, okay, wir rächen uns. Da fragt man sich als Filmemacher: Was für ein Film fällt mir dazu ein? 'Spiel mir das Lied vom Tod'! Dann sagten wir uns: Komm, wir machen so eine Westernsequenz! Aber die Helden reiten eben nicht auf Pferden, sondern fahren auf Fahrrädern. Das haben wir ein bisschen zitiert, auch von der Musik her."
Was sind Ihre Humor-Vorbilder?
"Billy Wilder ist ein Komödienregisseur, den ich sehr bewundere."
Gibt es schon ein neues Projekt?
"Ja, es ist etwas in Arbeit. Ich denke nach und mache erste Schreibversuche. Es ist auf jeden Fall wieder im Kinderfilmbereich."
Interview: Reinhard Kleber
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