© Hopfilm-Videoproduktion
Produktion: Hopfilm-Videoproduktion Wangen; Deutschland 2013 – Regie, Buch, Kamera: Timian Hopf – Länge 96 Min. – Weltvertrieb: www.hopfilm.de – empfohlen ab 12 J.
Ein Ort der Träume, ein Medium der Informationsvermittlung und ein Forum, um Hass zu überwinden, das alles schreibt Timian Hopf in einer ausgesprochen interessanten Hommage dem Kino als besonderem Ort der Kommunikation zu. Der Dokumentarfilm ist mit Hilfe zahlreicher Freunde und Freundinnen als Hopfs Masterprojekt an der Fachhochschule Augsburg entstanden. Ich habe ihn im Frühjahr 2014 auf dem 11. Neisse-Film-Festival entdeckt und war beeindruckt, wie hier mit geringen finanziellen Mitteln, dafür mit scheinbar grenzenlosem Enthusiasmus, nicht nur von dem besonderen Ort Kino erzählt wird, sondern auch von existenziellen gesellschaftlichen Fragen. Parallel montiert, erzählt der Film von drei Kinostandorten, die auf den ersten Blick nicht widersprüchlicher sein können, die aber unter dem Leitgedanken des Aufbegehrens ein vielschichtiges Gesamtbild von dem vermitteln, was Kino bedeutet.
Im niedersächsischen Quernheim stemmt sich die kleine "Lichtburg" gegen die vorwiegend kommerziell ausgerichtete Programm-Mentalität der Multiplexkultur. In Jenin, im Westjordanland, ist der Tübinger Regisseur Marcus Vetter ("Das Herz von Jenin", 2008, "Cinema Jenin", 2012) mit dem Versuch gescheitert, ein altes Kino wiederzueröffnen. Auf der ehemaligen jugoslawischen Gefangeneninsel Goli Otok sollten einst Tito-Gegner nicht nur körperlich und seelisch gedemütigt werden, sondern man hatte auch versucht, sie per Kinovorführungen ideologisch umzuerziehen. Alle drei Orte liegen außerhalb der allgemeinen medialen Aufmerksamkeit. Hopf hebt sie aus der Anonymität heraus, bricht damit die Oberfläche auf und schafft so über die lokale Sicht vielschichtige Einsichten, die verallgemeinerbares Zeitverstehen ermöglichen.
Bei allem, manchmal recht putzig erscheinenden, provinziellem Ambiente wird in Quernheim deutlich, was es heißt, wenn Kino als sozialer Ort im Sinne regionaler Identität wahrgenommen wird. – Zwischen den auch bei deutschen Urlaubern sehr beliebten kroatischen Inseln Rab und Krk liegt das wasserlose Eiland Goli Otok. Was hier zwischen 1949 und 1988 an menschlichen Tragödien geschah, das wollen heute weder die Feriengäste in der Kvarner Bucht noch die kroatischen Behörden wissen. Indem Hopf mit einem ehemaligen Gefangenen die Insel besucht, unterstützt er dessen Kampf gegen das Vergessen. Gleichzeitig zeigt er eine spannende Ambivalenz, die dem Ort Kino innewohnt.
Marcus Vetter hatte 2010 mit "Das Herz von Jenin" den deutschen Filmpreis gewonnen. Die Geschichte eines palästinensischen Vaters, der die Organe seines von Israelis erschossenen Sohns zur Transplantation auch an israelische Kinder frei gegeben hatte, besaß für das hiesige Publikum nicht nur etwas sehr Berührendes, sondern war auch als gern gesehenes Symbol der Versöhnung zu verstehen. Vetter wollte die Idee der Verständigung auch in anderer Form materialisieren, indem er eine Initiative startete, die der Stadt Jenin ein Kino zurückgeben sollte. Dieses Projekt scheiterte kläglich. Timian Hopf stellt nun die Frage, warum es so gekommen ist. Die Antwort ist ernüchternd. Jahrzehnte des Krieges haben in der Region so viel Hass angehäuft, dass ein von außen implantiertes Toleranzprojekt, wie es ein öffentliches, allgemein zugängliches Kino darstellt, inzwischen geradezu naiv erscheint. Eine solche Situation kann wahrlich nicht gefallen und überzeugende Lösungen scheinen nicht in Sicht zu sein. Wenn man aber über die Probleme erst gar nicht offen spricht, dann gibt es auch keine Hoffnung für eine Konfliktbefriedung. Angesichts dessen erscheint Hopfs Film ebenso mutig wie hilfreich. Bis 1987 besaß das Westjordanland eine reiche Kinolandschaft. Inzwischen sind dort Generationen herangewachsen, die die Faszination einer öffentlichen Filmvorführung nicht mehr kennen. Damit fehlen ihnen aber auch vergleichende Blicke auf andere Kulturen und es fehlen Kommunikationsstrukturen. Darin kann ein Symbol gesehen werden, das Angst macht. Es kann aber auch als eindrückliches Symbol verstanden werden, dass es mehr als dringlich wäre, aus der sich immer weiter nach unten windenden Sackgasse der israelisch-palästinensischen Beziehungen einen Ausweg zu finden.
Klaus-Dieter Felsmann
Keine Mauerspechte, aber Brückenbauer ONE WAY, A TUAREG JOURNEY Zur 100. Ausgabe 3 DAYS OF CINEMA 7 ODER WARUM ICH AUF DER WELT BIN Achvlediani, Nino - "Ich möchte, dass die Kinder noch von einer besseren Welt träumen können" Agthe, Arend - „Beim Kinderfilm ist jeder Konflikt, der erzählt wird, existenziell“ Albers, Margret - "Man muss Kinderfilme mehr als Filme sehen ..." Albers, Margret - "Wir haben die seltene Chance, Fachleute und Adressaten zusammenzuführen" ALS GROSSVATER RITA HAYWORTH LIEBTE AM HIMMEL DER TAG DAS ANDERE UFER AUF LEISEN PFOTEN DAS AUGE DES ADLERS Báez, Irina Gallardo - "Hannelore wollte, dass ich die Isabel spiele, und nicht, dass ich die Isabel bin." BEAUTY AND THE BASTARD BIN ICH SEXY? BIS AUFS BLUT – BRÜDER AUF BEWÄHRUNG BLÖDE MÜTZE! BONHOEFFER – DIE LETZTE STUFE BRAN NUE DAE Burckner, Clara - "Für einen Kinderfilm muss außergewöhnlich intensive Verleiharbeit geleistet werden" Busker, Martin - "Warum dürfen Kinder im Kino nicht weinen?" CAPTURING DAD COMRADES IN DREAMS – LEINWANDFIEBER DANNYS MUTPROBE EINSCHNITTE DIE FARBE DER MILCH DER FLUG DES ALBATROS FREMDE HAUT FREMDER FREUND FROHE ZUKUNFT DIE PROPHEZEIUNG DER FRÖSCHE / DAS GEHEIMNIS DER FRÖSCHE DIE GESCHICHTE VON RICHARD, MYLORD UND EINEM WUNDERBAREN FEUERVOGEL GILLES Grünberg, Cornelia - "Man kann nicht erwarten, dass die Fördergelder möglichst schnell zurückfließen" Grünberg, Cornelia und Heiko Merten - Rückwärts ist kein Weg – Schwanger mit 14 Haase, Jürgen - "Der Kinderfilm hat ein weltweites Publikum, und von daher gibt es auch einen weltweiten Bedarf" Hailer, Thomas - "Das Land Eden für den Kinderfilm gibt es nicht" HALBE PORTIONEN Helmer, Veit - Ein Geschenk für den Sohn HILFE, ICH BIN EIN JUNGE! DER HIMMEL FÄLLT I KNOW YOU KNOW IM GULLY INKLUSION – GEMEINSAM ANDERS DAS INTERNAT IRGENDWO IN BERLIN IRIS ISKAS REISE DER ITALIENER KAUWBOY Keil, Klaus - "Wir geben mehr als Geld" Kendall, Nicholas - "In die Historie bin ich gegangen, weil ich vor solchem Hintergrund die Charaktere besser herausarbeiten konnte" KINDERFILM IN EUROPA DER KLEINE VOGELNARR König, Inge - Kinderfilm GbmH – eine neue Produktionsfirma in Erfurt Kozik, Christa - "Kinder brauchen leise humanistische und poetische Botschaften" Kravchuk, Andrei - "Jeder muss sich für sein Leben verantwortlich fühlen und dafür etwas tun" DIE LETZTE IHRER FAMILIE LIEBE, LÜGEN UND GEHEIMNISSE LÖCHERKÄSE AUS BETON LOLLIPOP MONSTER LOST HEAVEN LOVITOR Lowenthal, Mark - "Ich habe einfach nach einem wahrhaftigen Ende gesucht" MADE IN GDR MADELIEF – DAS ZEICHEN AUF DEM TISCH DAS MÄDCHEN DAS MÄDCHEN IN DEN TURNSCHUHEN MAGNIFICO Malberti, Juan Carlos Cremata - "Ich kann keine Lösung eines Problems anbieten, das nicht zu lösen ist" MANOLITO, DIE BRILLENSCHLANGE MASOUMEH UND DER SCHNURRBART MAX PEINLICH MIA UND DER MINOTAURUS DER MISTKERL Müntefering, Gert K. - "Wir haben so etwas wie eine neue Sachlichkeit für Kinder eingeführt" MUKHSIN UND ICH Olofson, Christina - "Es geht um Probleme in einer Mädchengruppe, aber es wird insgesamt ein Lebensgefühl vermittelt, das Jungen genauso interessiert" Oplev. Niels Arden - "Es ist der persönlichste Film, den ich bisher geschrieben und gedreht habe" DAS PFERD AUF DEM BALKON PINGPONG PLATZANGST POLLEKE POPULÄRMUSIK AUS VITTULA DIE PUSTEBLUMEN QUATSCH UND DIE NASENBÄRBANDE Redpath, Maryanne und Florian Weghorn - Alles auf Augenhöhe RENN, WENN DU KANNST RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN Rosenbaum, Uwe - "Es geht darum, Mittel und Ideen zu konzentrieren" Rosenbaum, Uwe - Mit wenigen Mitteln viel erreicht DER ROTE ELVIS DER ROTE KAKADU RÜCKBLICK - EINBLICK - AUSBLICK Sahling, Bernd - "Sie hat die Gabe, Brücken zu schlagen ..." SATELLITE BOY Schindler, Christina - "Das übergeordnete Thema in meinen Filmen ist immer das Verhältnis von Fiktion und Realität" Schleinstein, Frank - "Eigentlich bist du verrückt, einen Film zu drehen, der völlig gegen den Strich geht" Schmidt, Manfred - "Wenn es ein gesellschaftlicher Wunsch ist, dass Kinder sich mit Filmen auseinander setzen, dann müssen wir dafür auch etwas tun" SCHULD SIND IMMER DIE ANDEREN DIE SEEKÖNIGIN SKELLIG Svarcova, Iva - "Mich interessieren einfache Menschen, die sehr viel bewegen können" THE BLACK BALLOON THE MIGHTY CELT THE WORD EIN TICK ANDERS DER TRAUM TROMMELBAUCH Ungureit, Dagmar - "Mit offenem Blick den Märchen neu annähern" DER VERZAUBERTE EINBRECHER VIVA CUBA VOM ABSCHIEDNEHMEN UND TRAURIGSEIN WAS AM ENDE ZÄHLT WER, WENN NICHT WIR WIE DURCH DUNKLES GLAS Wiedemann, Dieter - Studiengang für Kinderfilm und Kinderfernsehen an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg geplant Wild, Anne - Den Kindern ihr Märchen geben WO DER ELEFANT SITZT WORLDS APART Zylla. Renate - 19 Jahre KinderFilmFest Berlin